Dienstag, 29. Juni 2010

Gute Zeiten, gute Zeiten

Ich hab ein bisschen Angst davor, vom Haus zu schreiben. Ok, ich hab es ja schon mal getan, und nicht nur einmal, aber gerade bin ich so rundum glücklich hier, kann kaum fassen, wie gut wir es haben, und will nicht klingen wie ein Angeber. In den letzten Wochen war ich manchmal ein bisschen melancholisch, die alte Bude hinter mir zu lassen. Das ist immerhin die Wohnung, in der L. mich gefragt hat, ob wir heiraten. Hier hab ich Striche auf die Küchentafel gemacht für jeden Tag, an dem ich schwanger war. Hier hab ich mir meine Spritzen gesetzt und Pasta gekocht, hier habe ich den Kühlschrank vollgeknallt und mich manchmal auch, hier kannte ich auch im Dunkeln jeden Lichtschalter und jede Steckdose, hier hab ich am Geräusch der Wohnungsschlüssel erkannt, welcher Nachbar gerade nach Hause kommt. Wenn eine so sentimental ist wie ich, dann wird daraus schon mal eine gepflegte kleine Melancholie. Wenn man dann noch alles dazunimmt, was die Stadt ist und hat und kann samt der Mädchen, die darin in Heimtorkelentfernung wohnen, dann kann einem aber auch schon mal anders werden.

Aber jetzt bin ich hier. Jetzt gerade sitze ich im Wintergarten (versteht ihr jetzt, wieso ich Angst hatte, das klingt nach Angeberei? Bin ich froh, dass ich zum Haus keinen Satz mit Wörtern wie "Hubschrauberlandeplatz" oder auch "Spabereich" bilden kann), neben mir steht das Schiebefenster offen, und eine warme Sommerbrise weht mir um die Nase. Vor dem Fenster blühen die niedlichen, kleinen Bauernrosen, die der alte Sack mal irgendwann in einem lichten Moment gepflanzt hat (oder seine japanische Frau). Vögel und Bäume und Bienchen und Libellen tun, was sie so tun. Ich trinke ein Glas eiskalten Vinho Verde, und der Hund hat sich schlafen gelegt, er ist nämlich müde, nachdem ich heute zwei Stunden lang mit ihm durchs Moor spaziert bin. Das Moor darf man sich nicht so vorstellen wie aus "Der Hund von Baskerville", sondern es ist ein heller, freundlicher Wald aus Birken und Kiefern mit vielen kleinen Wegen, die sich hier und da ins Grüne, Moosige schlängeln. Ich gehe mit dem Hund und pflücke Butterblumen. Manchmal ist es ein bisschen so, als wäre ich zurück aufs Land gezogen, wo ich aufgewachsen bin, nur ohne die Lateinstunden von Herrn Schulz, den Rosenkohl meiner Mutter, Zimmer aufräumen, Hausaufgaben, rhythmische Sportgymnastik, den grässlichen Dialekt und die vielen CDU-Wähler. Unser Haus ist rot mit weißen Fenstern (auch das gab es bei uns zuhause nicht), der Garten grün mit weißen Röschen, und das Leben ist ziemlich schön. Hab ich übrigens vom Sonntag erzählt? Als wir Fußball geguckt haben mit zwei kleinen Kindern, von denen eins jedes Mal anfing zu heulen, wenn ein Tor fiel, woraufhin wir nur noch im Flüsterton jubeln durften? Und es hat trotzdem geheult? So war das nämlich.
Nein, das Glück nimmt nicht so weit Überhand, dass ich mich jetzt schon vom Kinderwunsch verabschiede und es doch schöner ohne finde. Ich finde es gerade einfach nur schön. Ein Glück hab ich schon beim ersten Mal die Angst vorm Spritzen verloren, von Leidensdruck, der's "reintreibt", könnte diesmal keine Rede mehr sein.

Gut. Was kann ich schreiben, damit hier nicht der Neid ausbricht?
In Butterblumen wohnen kleine Tierchen. Das merkt man nie beim Pflücken, aber hinterher meistens.
Ich hab mir im idyllischen Moor eine Riesenblase gelaufen, und nun kann ich zum Einkaufen nichts anderes mehr tragen als helltürkisfarbene Crocs.
Im einzigen Café weit und breit wird der Cappuccino mit Sahne gemacht.
Der Hund riecht aus dem Mund.
Und dann hab ich noch Endometriose, verstopfte Eileiter, Zysten, Myome und bin 37. Ich ÄRMSTE!

Ach, Hundekind.

Ich glaube, das war irgendwann im Oktober, und ich war gerade dabei, irgendwas mit Knochen drin zu kochen. Und auch viele, viele Jahre, nachdem unser alter Familienhund tot ist, habe ich immer noch den Reflex, einen Knochen nicht in den Müll zu werfen, sondern mit meiner verlockendsten Stimme "Leckerlecker" zu rufen und den Knochen auf den Boden fallen zu lassen, wo er nie aufschlagen wird, weil inzwischen längst der Hund da ist und ihn Volley auffängt. Jedenfalls stand ich im Oktober am Herd und hatte wieder den Knochenimpuls, und da wusste ich auf einmal, dass ich wieder einen Hund haben will. Nicht als Ersatzkind! Auf gar keinen Fall! Schließlich ist das schlimmste kinderloseste Paar, das mir einfällt, meine Tante und mein Onkel, die ihre Dackel notfalls auch vergoldet hätten. Das waren Ersatzkinder, die wollte ich also nicht.

Aber ein Hund tröstet so schön. Er freut sich halbtot, wenn man nach Hause kommt. Er ist weich und warm und immer da. Er treibt uns bei jedem Wetter nach draußen, so dass es jedenfalls nicht an Frischluftmangel liegen kann, wenn wir zwischendrin mal schlapp und melancholisch sind. Und die Wahrheit ist, wenn ich schwanger geblieben wäre und im März ein Baby bekommen hätte, dann hätten wir den Teufel getan und uns im Januar Lili geholt. Obwohl ich finde, kleine Kinder und Hunde passen fabelhaft zusammen, wäre mir das zu viel gewesen. Ich hätte es nicht geschafft, täglich zwei-drei Stunden mit dem Hund durch die Natur zu laufen, sondern höchstens kleine Pinkelgänge, und dann hätten meine Schuldgefühle mich Tag und Nacht fertig gemacht und mich aus großen runden Hundeaugen traurig angestarrt. Wir haben also den Hund nicht als Kind, aber irgendwie doch auch ein bisschen, weil wir kein Kind haben. Und wenn ein Kind kommt, dann ist der Hund aus dem Gröbsten raus, mir ist der Spaziergang durch Lilis neue Wald-Hood in Fleisch und Blut übergegangen, und alles passt perfekt zusammen. Und dann ist da noch diese Sache mit den Hundebesitzern. Obwohl ich mir SICHER bin, dass wir Lili nicht wie ein Ersatzkind behandeln, halten andere Hundebesitzer das ganz anders. Wobei, falsch: für die ist der Hund Kind, Beruf und Religion noch gleich mit. Anfangs habe ich mich immer gefreut, wenn sich von Weitem im Park ein Mensch mit Hund nähert. Inzwischen denke ich: Hund, wie schön, aber Mensch, uäääch. Von 100 Hundebesitzern haben nämlich 70 eine Mission. Du denkst, sie führen den Hund aus. Dabei verbreiten sie eigentlich die frohe Botschaft von der Rohfütterung. Wusstet ihr, dass ein Hund nicht älter als sechs Jahre wird, wenn man ihm nicht täglich eine frische Matschepampe aus rohem Pansen, frisch zermahlenen Knochen, Distelöl und Sellerie zu fressen gibt? NOCH kann ich darauf antworten, dass meine Knochenmühle leider noch im Umzugskarton ist, aber ewig wird mich das auch nicht retten. Andere Hundebesitzer sind nicht nur FÜR Rohfütterung, sondern führen auch einen Feldzug gegen industriell zubereitetes Hundefutter. Das sind nämlich Verbrecher. Man öffnet eine Hundefutterdose, sieht Aspik und denkt "das ist aber viel Fleisch". Falsch, ganz falsch! Das Aspik, also der Glibber, kommt daher, dass im Hundefutter Autoreifen sind. Da staunt ihr, ich hab auch gestaunt! Dann gibt es noch die verschiedenen Hundeschulen. Im Grunde machen alle was falsch. Und du musst dann sehen, wie du mit der Todesmaschine, die da herangezogen wird, fertig wirst. Meine alte Hundschule war im Volkspark, also weit weg. Dazu konnten weder in meiner alten noch in meiner neuen Gegend die Hundebesitzer viel sagen, gut für mich. Trotzdem schwante mir manchmal Übles. Waaas, die Hunde spielen da zusammen? Ganz falsch. Waaaas, die arbeiten da noch mit Belohnung und Bestrafung? Oh Gott, wo soll man anfangen?

So trainiert mich Lili nicht nur darauf, dass ich jeden Tag mindestens drei mal in die Stiefel steige, die Jacke anziehe und da raus gehe und endlich zurück im Haus Sockenzerren, Verstecken und Wettrennen spiele, auch wenn mir gerade eigentlich mehr nach Lungern, Posten, Schlafen, Kochen oder Sterben wäre, sondern ganz nebenbei für die Zeiten, wenn ich irgendwann mal auf einer Spielplatzbank sitze, nichts Böses denke und gerade die Zeitung entfalten will, da nähert sich von weitem eine Frau mit zwei kleinen Kindern. Dank Lili werde ich mich nicht zu früh freuen, sondern erst mal denken "Kinder, wie schön, aber Mutter, naja."

Sonntag, 27. Juni 2010

Ungefähr so hot wie in Cleveland, vielleicht aber auch noch hotter

In New York hing alles voll mit Plakaten für eine neue Serie namens "Hot in Cleveland". Das Plakat sah gut aus, und ich kann nur raten, aber ich rate mal, dass die Serie davon handelt, dass vier Frauen, die in New York nicht landen können, nach Cleveland ziehen und plötzlich die Bauarbeiter ihretwegen von den Gerüsten fallen. So ungefähr könnte das hier auch werden. Dem ersten Mädchen habe ich das schon erzählt, den anderen werde ich das auch noch erklären. Mädchen aus der großen Stadt, kommt hier raus! Hier tragen die Menschen die Beinfrisur lang und die Kopffrisur praktisch. Wer nicht über 60 ist, kann es scheinbar kaum abwarten, endlich über 60 zu sein. Wie ein kleines Mädchen, das schon Wochen vor Schulanfang mit seinem Ranzen durch die Wohnung läuft und am Spiegel vorbeiflaniert, trägt man hier auch mit Mitte 40 gerne schon beige, Schuhe mit Fußbett, Schuhe mit Fußbett in beige, und kauft seine Kleidung scheinbar bei QVC. Ich stand am Erdbeerstand hinter einer Frau, die irgendwann vor einem halben Jahr mal in einem Nagelstudio gewesen war und jetzt noch EINEN EINZELNEN aufgeklebten Glitzernagel hatte, alle anderen Nägel waren runter auf Normal und hatten gewaltige Trauerränder. Wenig später stand hinter mir eine Frau, die laut rülpste und darüber so selbstgefällig lachte wie ein Wehrpflichtiger in der Bahn. Hier muss man eigentlich nur den Hosenstall zumachen und ist plötzlich heiß. Und ich bin verheiratet und hab nun gar nichts davon. Aber andere Mädchen sind nicht verheiratet! Oder unglücklich verheiratet!

Nun fragt sich nur, wie sieht's mit den Herren aus? Auf die hab ich bisher nicht geachtet. So verheiratet bin ich. Man könnte es mit der Angst bekommen.

Noch mehr positive Vorzeichen.

1. Mein Auftraggeber war sich sicher, ich hätte ein Kind.
2. Der Mann, der im Fitness-Studio von L. die Mitglieder betreut, dachte, er hätte ein Kind. Also, L.
3. Die Maklerin findet, wir hätten ja nun Platz für drei Kinder.
4. Der Hund hat damit aufgehört, sobald ich ihr im Park gegenüber die Leine abnehme, wie besengt auf den Spielplatz zu rasen und die Kinder zu umkreisen. Jetzt geht sie mit einem wohlwollenden Schmunzeln da vorbei und wackelt mit dem Po, als wollte sie sagen "Jaja, schaukelt nur, ihr Süßen." Sie findet sich in ihre Rolle als Babysitter, das ist es nämlich.
5. Ich träume von Babys.
6. Dank muffigen schwarzen Kügelchen, Agnolyt und vielleicht ja sogar Akupunktur gehen merkwürdige Dinge in meinem Unterleib vor sich. Ich kann das nicht näher beschreiben, ich hab aber das deutliche Gefühl, es ist eine Veränderung zum Positiven. Es ist ungefähr so, wie wenn man merkt, dass man allmählich dünner wird, ohne auf der Waage gewesen zu sein.
7. Ich habe Blumen gekauft, die noch geschlossen waren, und statt wie sonst einfach nahtlos vom Babystadium in den Tod überzugehen, sind sie aufgeblüht. Außerdem ist mein vor einer Woche gekauftes Basilikum nicht nur noch am Leben, sondern es wächst auch wie besengt.
8. Ich mach den Fernseher an, und was läuft? Wildes Kinderzimmer!
9. Die Schwalben fliegen hoch.
10. Wenn ich den Kühlschrank öffne, wird die Milch nicht sauer.

Ok. Wir verstehen schon. Ich hab keine Ahnung, ob das klappt, TCM und neue Klinik hin oder her. Es ist ja nicht so, dass sie mich in meiner alten Klinik nur mit Handauflegen und Weihwasser behandelt hätten, und trotzdem hat es nicht geklappt. Und ich bin immer unwirsch geworden, wenn mir Freunde aus reiner Freundlichkeit sagen, sie hätten diesmal ein gutes Gefühl. Aber diesmal habe ich ein gutes Gefühl.

Samstag, 26. Juni 2010

Damit ist es entschieden: das mit dem Baby klappt dann wohl.

Zwar haben wir schon zwei mal früher hier geschlafen, aber das war eigentlich eher wie campen, und ich habe beschlossen, das zählt nicht. Denn der erste Traum im neuen Haus wird ja bekanntlich wahr. Und ich hab gestern Nacht zwar auch geträumt, dass mein alter Arbeitgeber alle alten Angestellten auszeichnet, und als ich dran bin, sagen sie, ich hätte ja wohl die weltschlechtesten Übersetzungen geschrieben (dabei bin ich keine Übersetzerin), und außerdem wäre mir zu "Team" nur das Wort "Verhängnis" eingefallen, und das würde ja wohl alles sagen. Und das wurde mir dann auch noch mal schriftlich überreicht. Aber während dieser herzerwärmenden Zeremonie hatte ich ein Baby im Arm! Ein Baby! Und zwar meins! Einziges irritierendes Detail: es hatte schwarze Haare.

Und dann muss ich mich noch entschuldigen: ich hatte den Stammtischtermin gestern glatt vergessen. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann wäre eh niemand gekommen. Der Stargast aus Holland fiel krankheits- und erholungsbedingt aus, I. konnte auch nicht, Ev ist in Frankreich, und sonst hatte ich auch noch keine begeisterten Vorfreude-Mails oder Kommentare bekommen, in denen jemand unbedingt wissen wollte, wann und wo genau. Ich will also nicht hoffen, dass gestern Abend jemand auf Verdacht an einem Kneipentisch saß und gewartet, gewartet und gewartet hat, das tun wir ja so schon oft genug. Wenn doch, gebe ich beim nächsten Mal einen aus, versprochen!

Mittwoch, 23. Juni 2010

Da hat N aus B völlig Recht.

So ist das eben, wenn man im Hotel plötzlich dieses Jahr kein WLAN mehr hat, weil in jedem einzelnen Hotelzimmer mindestens ein Mensch mit iphone oder Rechner sitzt und das für das schwache kleine Routerchen unten am Empfang zu viel wird. Dann denkt man nämlich, man hätte WLAN, und tippt mühsam auf seinem Telefon seitenlange Texte über seine Erlebnisse, und das dauert so lange, das man schon das Gefühl hat, überhaupt nichts mehr erleben zu können, weil man immer nur darüber berichten muss, und dann will man das ganze am Ende posten, und plötzlich heißt es wieder: Tut uns leid, kein WLAN. Und alles war für die Katz. So ist das eben, wenn einem das nicht ein- oder dreimal passiert, sondern sieben Mal. Und das, wo man doch eigentlich schon Postkarten hasst, weil man immer in dem Gefühl lebt, das ist so ein Brauchtum, das anderen leicht fällt, aber einem selbst klaut das halbe Tage des Urlaubs, weil man dran denken und Briefmarken und die Dinger auch noch einwerfen muss. Das ist dann so, als müsste man plötzlich für Blogposts noch Briefmarken kaufen.
Und wenn man dann wieder nach Hause kommt und vier Tage lang eine riesige Kiste voll Müdigkeit vor sich herschieben muss, weil man eine ganze Nacht verpasst hat, in der nächsten Nacht Geburtstag feiern muss bis früh um sechs, in der Nacht danach gleich gar nicht schlafen kann, weil man einem Tiramisu-Rezept vertraut hat, in das ziemlich viel Pulverkaffee kommt, und dann auch schon die nächste Geburtstagsfeier kommt, und die Tage zwischen diesen Nicht-Nächten auch nicht für ein kleines Nickerchen gut sind, sondern immer nur für schuften, schuften, schuften am Haus. Dann passiert das eben mal, dass man plötzlich zehn Tage lang nicht postet.

Aber gestern Abend hatte ich um acht mein Nachthemd an, um neun lag ich im Bett, und dann hatte ich eine kleine Zeitreise in meine Kindheit, als ich eingeschlafen bin, während draußen noch Sommerlicht und Sommergeräusche (Rasenmäher und so) zu hören waren und von nebenan aus dem Wohnzimmer die Fußballübertragung. Elfeinhalb Stunden später war ich wieder wach, hatte immer noch kein Internet, weder hier noch im Haus, noch in der neuen Hütte, und konnte zwar schreiben, aber nicht posten. Also habe ich heute morgen einen Post vorgeschrieben, und der wird jetzt gepostet im WLAN-Café mit den Rotweinpennern um die Ecke. (Das WLAN-Café ist ein ganz normales Café, in dem es aber WLAN gibt, und die Rotweinpenner scheinen mir auszusterben außer in diesem einen Café hier: das sind Penner, die keinen Schnaps und kein Bier trinken, sondern ein gepflegtes Gläschen Rotwein für drei Euro bevorzugen. Sie sitzen friedlich an ihrem Cafétisch, schwanken zwischendurch mal zum Zeitungsstand, um dann zurück am Tisch auf der dicken weichen FAZ einzuschlafen. Und ich mit meinem Rechner dazwischen fühle mich schon wieder in meine Kindheit versetzt, als es solche Penner noch häufiger gab und mein Opa sie Landstreicher genannt hat.)

Jedenfalls ist inzwischen Folgendes mit Kinderwunschbezug passiert:

Ich habe ein paar Tage lang ein bisschen geblutet und gekrampft, das hat dann aufgehört.

Ich versuche, mich vor allem auf der guten Seite der Ernährungsliste zu bewegen.

Ich versuche auch, die Pillchen immer vor dem Essen zu nehmen und nicht wie bisher auch manchmal danach, weil ich es leider ab und zu verfranse, und zwar, weil ich mich immer noch nicht daran gewöhnt habe, am Tag insgesamt 38 Tabletten und 40 Tropfen zu nehmen.

Ich habe, pfiffig wie ich war, die Kräuterkügelchen in Chinatown besorgt für ein Drittel des Preises, nur damit mein Heilpraktiker mir jetzt gesagt hat, das wäre gut und schön, aber die wären nicht rein genug. Nicht rein genug! Und dabei kann es für uns Kinderwunschlerinnen ja gar nicht blitzblank, frisch und sauber genug zugehen! Also haben wir sie weggeworfen.

Ich hatte meinen zweiten Akupunkturtermin, diesmal wurde an anderen Stellen gestochen, und als die fränkelnde Sprechstundenhilfe nach einer halben Stunde reinkam, um die Nadeln wieder rauszuziehen, hat sie ganz nett und zutraulich gegurrt "Guuud gerrrruuhd?". Nein, ein Laden, in dem sowas passiert, der kann nicht zu esoterisch sein. Außerdem wurde festgestellt, dass ich einen Belag auf der Zunge habe, der da nicht hingehört.

Eine Freundin hat mir erzählt, sie hat geträumt, sie wäre schwanger, und dann hätte sie im Traum ein schlechtes Gewissen meinetwegen gehabt. Buh! Das soll bitte im wirklichen Leben nicht passieren, ja? (Das mit dem schlechten Gewissen meine ich, bezüglich der Schwangerschaft: nur zu!)

Und ich freue mich auf meinen Termin Ende Juli in der neuen Klinik.

Aber worauf ich mich fast noch doller freue, ist in ein paar Tagen endlich, endlich umgezogen zu sein, nicht mehr zwischen Kisten zu leben, in denen immer das Falsche ist, meinen Tee wieder aus meinen Tassen zu trinken statt aus irgendwas, und wieder ein Netz zu haben. Endlich bitte wieder ein Netz. Ich brauche mein Netz.

So. Wochenlanges Schweigen verpflichtet zu seitenlangem Geposte.
Im Haus im Moment der Stand der Dinge folgender:

Die Wände sind hübsch weiß gestrichen, leider der frisch abgeschliffene Boden teilweise versehentlich auch. Verkehrte Welt: Flora, die friedfertige, das Schaf, läuft fluchend durch die Bude und keift "Hier auch! Sauerei! Die sollen nochmal kommen und das saubermachen! Und dafür 4000 Euro, mein Arsch!" während L., der Fuchs, der Handwerkerschreck, dem keiner was vormacht, besänftigt: "Kann doch mal passieren." Genau. Mal. Nicht 200 mal.

Die Küche ist drin, von zwei Monteuren mit dem Gemüt des Dalai Lama aufgebaut. Die waren durch nichts aus der Bahn zu werfen. Unsere Küche ist schief. Nichts ist im rechten Winkel. Die Arbeitsplatte war falsch abgemessen, und dann passte die Spüle erst mal nicht. Der Unterschrank war zu groß und kollidierte mit dem Abflussrohr. Jedenfalls, nachdem das fehlende Abflussrohr, das Ikea nicht mitgeliefert hatte, dann mal drin war. Und dann noch so ungefähr acht andere Katastrophen. Ich zitterte und schwitzte, die Monteure montierten. Jetzt steht die Küche und sieht in meinen Augen rattenscharf aus, das Biest.

Die Lichtschalter sind an der Wand, müssen aber zum Teil wieder runter, weil aus unerfindlichen Gründen die Elektriker zum Teil merkwürdige 80er-Schalter in weiß montiert haben, obwohl wir schwarze Bakelit-Schalter wie aus den 40ern bestellt hatten. Bei den Steckdosen hab ich den Überblick verloren. Manche müssen noch, manche sind zwar montiert, gehen aber noch nicht, andere hängen noch aus der Wand, gehen aber schon.

Ungefähr 80% unserer Möbel, Bücher (wenn man gerade umzieht, erscheint der Kindle plötzlich als richtig dufte Idee), Platten (pfeif auf den Charme knisternder Rillen, in Zukunft mp3s für mich) und anderen Geraffes haben wir schon nach und nach da hingeschleppt und auf den Dachboden oder in den Keller gebuckelt. Der Rest ist zu schwer für mich und L. zusammen, da müssen noch andere Jungs ran. Und die kommen hoffentlich am Freitag. Dann ziehen wir um. Also, so richtig. Das heißt, jetzt bringen wir auch schon unsere Tage mit Handwerkern und Pappkartons und Arbeitshandschuhen und Kabeltrommeln und dem Chinaservice zu, das wird sich auch nach Freitag so schnell nicht ändern, aber wir werden am Freitag Morgen in unserer alten Wohnung aufwachen und am Freitag Abend in unserer neuen Hütte einschlafen, und danach führt kein Weg mehr zurück in die Innenstadtbutze mit dem Dönerladen an der Ecke und dem Kiosk schräg gegenüber, mit meinen Mädchen in Laufentfernung und einem der besten Kinos der Stadt zwei Straßen weiter.

Damit zum Tier. Die kleine Lili war beim Friseur. Sie war während unseres Urlaubs bei meiner Schwiegermutter auf dem Land, also in der besten Hundepension der Welt, und im Service inbegriffen war der Friseurbesuch. Jetzt sieht sie zwar hundeschautauglich, aber damit auch grundbescheuert aus. Vor allem dann, wenn man so dasteht und sie vor einem sitzt und sie plötzlich so klitzeklein wirkt und man ihren platten Kopf und die riesigen Ohren genau vor der Nase hat. Vorher hatte sie einen Kopf wie ein Galloway-Rind, mit breiter und gelockter Stirn. Jetzt hat sie einen Kopf wie ein... weiß auch nicht. Wie irgendwas mit plattem Kopf. Aber sie freut sich schrecklich, die Wolle los zu sein und nicht mehr so zu schwitzen, das wächst alles nach, muss eben scheinbar zweimal jährlich sein, wir gewöhnen uns dran, und ich habe sie so vermisst im Urlaub. Sie sieht nur so sehr ANDERS aus. Kennt jemand diesen Film mit Robin Williams, in dem er tot ist und in einer Art Paradies aus Ölfarben lebt, und irgendwann merkt er, dass sein guter Kumpel Sowieso in Wirklichkeit seine ebenfalls tote Tochter ist? Und er hat sie so vermisst? Nur sieht sie jetzt ganz anders aus? Oder so ähnlich? Jedenfalls ist es natürlich ÜBERHAUPT nicht damit zu vergleichen, seinen Hund nach dem Urlaub wiederzubekommen, und er sieht anders aus. Überhaupt nicht! Aber ein bisschen vielleicht ja doch.

Und dann noch kurz zum Stammtisch. Diesen Samstag hatten wir das ja ins Auge gefasst. Und ich wäre nach wie vor dabei. Wer noch?

Freitag, 11. Juni 2010

Angekommen Stop

Mein verbleibender Akku ist runter auf einen hauchdünnen, roten Strich. Darum wieder mal Telegrammstil. Die Sonne scheint, wir sind in New York, ich bin immer noch nicht schwanger, aber akut nicht selbstmordgefährdet deshalb, ich blute ein bisschen, aber Werte das als Zeichen der voranschreitenden Renovierung meines miesen Unterleibes. Und das Tolle: Hot Dogs stehen zwar auf der Don't-Seite meines TCM-Speiseplans(Ketchup. Schweinefleisch. Sehr, sehr industriell verarbeitetes Weißmehl). Aber dafür steht kalifornischer Weißwein auf der Do-Seite.

Dienstag, 8. Juni 2010

Wie der Trockenkeller mir den Abschied erleichtert

In unserem Haus gibt es einen Trockenkeller. In diesem Trockenkeller hängen grob geschätzt 30 Wäscheleinen. Auf drei dieser Wäscheleinen hatte ich gestern meine Wäsche aufgehängt. Die anderen 27 waren frei. Gerade komme ich in den Keller, um diese Wäsche, die mit mir nach New York fliegen soll, von der Leine zu nehmen. Sie hängt aber nicht mehr auf ihrer Leine. Sie hängt auf einer anderen Leine, und zwar in drei Schichten übereinander, alles ist wild verkrumpelt und klamm und muffig. Ein Teil der Wäsche hängt auch gar nicht mehr auf der Leine, sondern liegt in einem Häufchen auf einem Stuhl. Diese Wäsche ist sogar noch klammer. Und auf der Leine, auf der gerade noch meine Wäsche hing, hängt jetzt andere Wäsche. Diese Wäsche beansprucht ca. 10 der 30 Wäscheleinen für sich. Kurz nachrechnen: selbst, wenn meine Wäsche da auch noch hängen würde, dann wären trotzdem noch 17 Leinen frei. Eine meiner Nachbarinnen hatte das dringende Bedürfnis, auf genau die gleiche Leine wie ich ihre Wäsche zu hängen, und hat umdekoriert. Dazu musste sie meine Unterhosen anfassen, was ihr sicherlich nicht angenehm war, aber nicht halb so unangenehm, wie ich das finde, dass nun irgend eine alte Frau aus dem Haus meine Unterhosen in den Fingern hatte und dass ich jetzt ungefähr dreimal so lang brauchen werde, um das alles zu bügeln, und das, wo ich gerade überhaupt keine Zeit zum Bügeln habe. Ich weiß nicht, ob ich das bisher klar gemacht habe, aber ich neige zu plötzlichen und hilflosen Aggressionen. In dem Moment, in dem ich gerade meine klamme und zerknüllte Wäsche aufgehoben habe, war ich so sauer, dass es mir ein Fest gewesen wäre, die betreffende Nachbarin mit (zum Glück Ballerina-)Fußtritten durch den Wäschekeller zu treiben.

Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich darauf freue, eine eigene Waschmaschine zu haben in einem Haus, in dem ich Wäsche waschen kann, wann immer mir danach ist. Dienstag Abends? Klar! Sonntag Mittag? Kein Problem! Und wo auch immer ich die Wäsche hinhänge, sie bleibt dort, bis sie trocken ist. Womöglich sogar länger!

Außerdem habe ich zu berichten, dass ich seit drei Tagen üble Regelschmerzen habe, obwohl ich immer noch durchgehend die Pille nehme (die mir der Heilpraktiker gerne ausreden würde, aber bevor ich nicht mit der Klinik gesprochen habe, wird daraus leider nichts. Vermutlich eine Yin-Mangel-Folge: Sturheit.). Auch ein bisschen Blut (altes Blut, wie ich als Blutprofi inzwischen sofort sehe) hat sich gezeigt. Ich habe eine Ibuprofen genommen und die Schmerzen umdefiniert: das ist kein Alarmsignal dafür, dass mir mein Unterleib wieder mal einen Urlaub versauen will (das wäre so ungefähr der fünfte), sondern das bedeutet, dass die vom Heilpraktiker angekündigte Aufmöbelung meiner Fortpflanzungsorgane in vollem Gang ist. Juchhu, Schmerzen! Blut! Das muss nämlich so sein, und nur so kann es besser werden! Genau.

Montag, 7. Juni 2010

Was bin ich doch verwöhnt

Gestern bin ich durch das eiskalte Schwimmbecken in der Heide gezogen, das Hundekind hat auch eine Runde gedreht, und auf einmal ist mir eingefallen: das letzte Mal, als ich hier drin war, war ich schwanger. Das war ein gruseliger Moment.

Kaum hat sie ihr heißersehntes iphone, schon ist Madame zu faul, sich die Finger zu verrenken und aus der Heide zu posten. Oder vom Sofa. Oder sonstwoher. Ich habe zwar eine Entschuldigung, nämlich das Buch, das geschrieben werden will und muss, aber so richtig lasse ich die Entschuldigung selbst nicht gelten.

Außerdem steht der Bericht vom Heilpraktiker noch aus.

Die Entwarnung kam fast sofort: ich hatte mich noch kaum richtig hingesetzt, als er mir schon erklärt hat, die chinesische Medizin wäre eine ganz bodenständige Sache und hätte überhaupt nichts mit Esoterik zu tun. Das war für mich ungefähr so eine feine Nachricht, als wenn ich zu meinem ersten Kliniktermin Ende Juli käme und die Ärztin sagen würde "Spritzen? Pah! Wär doch gelacht, wenn wir Sie nicht einfach so schwanger kriegen würden. Würde Ihnen der Geburtstermin Ende April passen?" Ich hasse Esoterik noch viel, viel mehr, als ich Spritzen hasse. "Hass" ist in diesem Zusammenhang kein zu starkes Wort. Mein Unterkiefer verkrampft sich, wenn mir wer mit Kristallen und dergleichen kommt, ich fange an, aus den Ohren zu dampfen, und meine Augen suchen panisch nach einem Fluchtweg. Wenn mir jemand erzählen würde, Leberwurst würde uns stärker an unsere früheren Inkarnationen anbinden, dann würde ich aufhören, Leberwurst zu essen.

Also keine Esoterik. Stattdessen habe ich so ungefähr hundert Fragen aus sämtlichen Lebensbereichen beantwortet. Mein Heilpraktiker weiß jetzt, dass ich zwar Rückenschmerzen, ab und zu Migräne und Schlafstörungen habe, aber keine Verdauungsprobleme, Ohrenschmerzen oder Lungenleiden. Auch mit vaginaler Trockenheit kein Ärger, Dankeschön. Die Fragen waren an sich schon spannend, ein bisschen wie ein Psychotest, bei dem ausnahmsweise mal nicht absehbar ist, wohin das alles führen soll und welche Antwort mich zum Vollidioten oder Beziehungsdepp stempelt. Nach den Fragen habe ich meine Hände auf ein niedliches kleines Samtkissen gelegt, mein Puls wurde ausführlich untersucht, und dann musste ich noch die Zunge von allen Seiten zeigen. Das Ergebnis von all dem: Ich habe einen Yin-Mangel. Meine weibliche Seite kommt zu kurz! (Das hätte mir meine Mutter auch sagen können. Und L. eigentlich auch.) Die männliche Seite ist voll da. Ich habe also genug Hitze, Energie, Feuer usw., aber nicht genug Wasser, Ruhe, Kühle oder was auch immer. Das Ergebnis ist, dass mein Kopf ständig leerdreht (das kann ich bestätigen, ich wache nachts ZACK! auf und suche mir dann schnell-schnell irgendein Thema, das zu meiner Unruhe passt und an dem ich mich für ein paar Stunden festbeißen kann) und mein Unterleib dauernd irgendwelchen Quatsch veranstaltet. (Das Wort "Quatsch" ist nicht gefallen. Überhaupt hat er das alles viel vernünftiger erklärt, als ich das jetzt könnte. Aber es hat mir eingeleuchtet.)

Und was machen wir jetzt? Ich muss bei meiner Ernährung ein bisschen darauf achten, mehr von den Dingen zu essen, die gut für mich sind, und weniger von denen, die nicht gut für mich sind. Unter anderem ist Buchweizen gut für mich bzw. gegen meine Endometriose. Und trifft sich das nicht großartig, die weltgrößte Blini-Esserin soll mehr Buchweizen essen? Nicht alle Empfehlungen kommen mir dermaßen entgegen, ich soll z.B. nichts Scharfes mehr, und das mir, wo ich nichts Schöneres kenne als Essen, bei dem mir die Augen tränen. Aber auch das ist ab und zu erlaubt, nur eben insgesamt weniger.
Dann bekomme ich noch alle 14 Tage eine Akupunktur, zum Transfer ein bisschen häufiger.
Aber das Wichtigste sind die Kräuter. Die Kräuter sind schwarze kleine Kügelchen in großen Klickerbechern, von denen ich täglich eine halbe Handvoll auf drei Mahlzeiten verteilt schlucke und die entgegen aller Befürchtungen kein halbes Monatsgehalt kosten, sondern im Monat ungefähr so viel wie drei mal Pizza bestellen. Außerdem soll es sie noch billiger in Chinatown geben, und welches glückliche Mädchen fliegt noch diese Woche nach New York? Schon wieder? In das steingewordene Trostpflaster für die kinderlose Menschheit?

Ich schlucke also schwarze, ein bisschen muffig riechende Kügelchen aus Fischfutter-Schraubbechern, gucke auf meinen großen Nahrungszettel, bevor ich anfange zu kochen, hab Chili, Wasabi und den scharfen Senf für besondere Gelegenheiten aufgehoben, und bin froh, dass ich da hingegangen bin. Außerdem freue ich mich auf den ersten Termin in der neuen Klinik Ende Juli. Mit dem Geburtstermin Ende April könnte es knapp werden, aber ein Junikäferchen wäre mir sowieso lieber. (Verwöhnt. Hab ich es nicht gesagt? Verwöhnt.)

Donnerstag, 3. Juni 2010

Eso-Entwarnung

Guter Termin. Hier bricht jetzt weder die befürchtete Ernährungsdiktatur aus, noch kommen Hühnerfüße, oder, fast noch ekliger, "positive Gedanken" ins Spiel. Mehr nachher aus dem WLAN-Café!

Mittwoch, 2. Juni 2010

Mit letzter Kraft

Ich sitze im WLAN-Café, schmilze fast in der Sonne und schnuppere ein bisschen was von dem Leben, das wir Freelancer ja angeblich immer haben. Immer! Gerade ging noch der letzte Fitzel der bestellten Homepage raus, und jetzt nehme ich noch ein Kaltgetränk und schreibe, während die letzten 32 Minuten auf dem Akku zusammenschnurren. Schnurrdiburr.

Morgen ist der Termin auf der anderen Seite der Macht. Und ich hab immer noch keine Ahnung, wie ich das alles finden soll. Ich weiß nur, dass ich sehr aufgeregt bin, so aufgeregt wie schon lange nicht mehr vor einem Kinderwunsch-Termin, und das will was heißen. Außerdem habe ich einen Termin in der neuen Klinik. Die Frau am Telefon hat sich bei mir entschuldigt, dass es für neue Kundschaft leider erst wieder Ende Juni Termine gibt. "Macht nichts, macht nichts!" habe ich völlig perplex gesagt. Denn eigentlich dachte ich, vor Oktober wird das nichts, und bis dahin hat der Wunderonkel vielleicht ja schon etwas (etwas Messbares. Messbar ist das Zauberwort. Blitzsauberer Ultraschall und so, Blutwerte.) zustande gebracht in meinem vermurksten Körper. Und jetzt musste ich mir die freundliche Dame vom Empfang fast vom Hals halten, die sich dazu auch noch alle Fakten von meinem ersten Anruf richtig notiert und gemerkt hatte. Karteikarten anlegen, aufheben und erfolgreich lesen, bewundernswert!

Wir haben uns dann auf Ende Juli geeinigt. Noch so ein aufregender Termin.
Huaaaaaah, und schon geht's wieder los. Ich fühle mich, als hätte mir gerade der junge Mann zum Mitreisen auf dem Dom den fettigen Plastikchip abgenommen, und gleich setzt sich dieses klapprige Krakenkarussel in Bewegung. War der Monteur auf dem M.I.T., betrunken oder nicht ganz dicht? Verliere ich auf der Fahrt nur die Contenance, meinen Mageninhalt oder gleich einen Arm? Man weiß es nicht, das ist ja das Schöne daran.

Dienstag, 1. Juni 2010

Wie Ikea unser WLAN getötet hat

Also, das kam nämlich so. Unsere Küche kommt von Ikea. Die haben aber leider keine passende Arbeitsplatte dafür. Darum haben wir die Platte bei Hornbach ("Yippieyayayippieyippieyeah") bestellt. Jetzt rückt der Lieferzeitpunkt näher, aber die Platte ist noch nicht da, und niemand kann uns sagen, wann genau sie da sein wird. Wir brauchen also einen neuen Termin mit den Ikea-Monteuren, denn ohne Arbeitsplatte keine Küche. Der nächste Termin, den Ikea für uns hat und an dem wir zuhause sind, ist so ungefähr in drei Wochen. Und heute morgen wachen wir auf und stellen fest, dass wir irgendwann, in einer Zeit der Unschuld, als wir noch dachten, wir ziehen am ersten Juni um, das Telefon und WLAN zum ersten Juni umgemeldet hatten und nun in einer Bude ohne Netz sitzen, während die Anlage im Haus noch nicht da ist und auch so schnell nicht da sein wird.

So, kleines iPhone. Nun bist du an der Reihe. Und ihr, Abkürzungsdamen, rechnet in nächster Zeit mal nicht mit Wortschwällen auf diesem Kanal.

Ansonsten war das gestern ein reizender Stammtisch! Auch, wenn ich sagen muss, die Damen, die uns versetzt haben, haben besser einen guten Grund. Ich hoffe, alle, die da waren, sind fein nach Hause gekommen und kommen bald wieder!