Freitag, 5. Februar 2016

Immer einen Schritt nach dem anderen.

Wenn etwas funktioniert, denke ich nicht lange drüber nach. Das gilt auch für meinen Beckenboden. Heute morgen habe ich den Wasserbehälter des Trockners in die Dusche ausgeleert und erst bei den letzten Tropfen gedacht: das ging vor einem halben Jahr noch nicht. Jedenfalls nicht ohne Slipeinlage. Ich bin leider extrem ungeduldig, und bis ich endlich wieder um den Park rennen darf, werde ich nicht zufrieden sein. Aber es ist gut, sich von Zeit zu Zeit daran zu erinnern, dass es viel schlimmer sein könnte - und vor noch gar nicht allzu langer Zeit auch schlimmer war.
In den letzten Wochen musste ich mit dem Femifree eine Zwangspause einlegen, Schuld war mein dusseliger Bandscheibenvorfall. Der beschäftigt mich immer noch, aber inzwischen darf ich beides parallel: Krankengymnastik für Bauchmuskeln und unteren Rücken und Training mit dem Femifree. Heute geht es wieder los, und ich kann es kaum abwarten, nachher erst in die Manschetten und dann in meine weiteste Jogginghose zu steigen und loszulegen. Und wenn mir das vor lauter Vorfreude auf den Park und den Schweiß und die Lauf-App und dieses unschlagbare Gefühl, morgens nach einem Lauf durch den Platzregen unter der Dusche zu stehen, wieder mal alles viel zu lange dauert, dann befehle ich mir hiermit, immer dran zu denken, dass Laufen zwar noch ein bisschen dauert - immer noch ein bisschen und noch ein bisschen, schon seit über zwei Jahren - aber dass vor ein paar Wochen Husten, Lachen, Erschrecken, Stolpern, Niesen und einfach nichtsahnend die Straße entlang Spazieren noch ein Problem waren. Zumindest manchmal. Und den Trocknerbehälter ausleeren, das auch.

Davon abgesehen, dass er mich näher an den Park bringt, hat das Femifree noch einen Bombenvorteil, den man als Mutter von Kleinkindern nicht genug loben kann: er ist (ähnlich wie die Stillsitzungen früher) eine 1A Ausrede für eine Auszeit. Ich schnalle mir die Manschetten um und muss jetzt leider, leider, so leid es mir tut, eine halbe Stunde unbehelligt stillstehen. Zum Beispiel vor dem Fernseher oder mit einem Buch oder einem Kochlöffel in der Hand, während ich seelenruhig ein Risotto rühre. Waaas, Kalle sucht seinen Teddy? L. will wissen, wo sein Schlüssel ist? Wie schade, jetzt muss ich leider noch einen Moment hier stehen, ihr Süßen! Sorry, Sorry, Sorry, hier geht’s um ein gesundheitliches Problem, das werdet ihr wohl verstehen. Und fünf Minuten später haben sie den Teddy und den Schlüssel auch ohne meine Hilfe gefunden, und ich bin insgesamt hochzufrieden, wie das hier so läuft mit mir und dem Femifree.

4 Kommentare:

  1. Hallo!

    Ich muss da jetzt mal blöd nachfragen, wieso hattest du ein Pipiproblem beim Ausleeren des Trocknerbehälters?
    Aufgrund des Geräuches von plätschernden Wassers oder weil der schwer ist und du durch die Haltung nicht alles halten konntest?
    Beste Grüße
    Alexandra

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    1. Kann ich Dir auch nicht sagen. Ich weiß nur, dass dabei eben ab und zu was in die Hose ging. Tja...

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  2. Liebe Flora,
    Wie schön zu lesen, dass es bei dir bergauf geht! Es klingt ja auch so, als wäre die Behandlung des Bandscheibenvorfalls (nachdem er endlich diagnostiziert wurde) ein Erfolg, ganz abgesehen vom Beckenboden. Ich wünsche dir, dass es weiter bergauf geht, womöglich schneller als du denkst.
    Eines schönen Tages wirst du beim Joggen durch den Park versuchen, dich an das Pipiproblem zu erinnern, und es wird nur eine verschwommene, lang vergessene Erinnerung sein. Aber du kannst dann ja immer mal nachlesen, wie es dir damit gegangen ist.

    Ganz liebe Grüße aus Wien
    Michaela

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  3. Stammtisch bin ich dafür!

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