Sonntag, 13. Februar 2022

602

Seit 602 Tagen habe ich keinen Alkohol getrunken. Nachdem mein letzter Kater zwei Tage dauerte, ist heute damit der Tag, an dem ich seit 600 Tagen katerfrei bin. Und das heute, wo L. gestern beim HSV war und sich mit seinen Freunden so die Kante gegeben hat, dass er sich auf der Rückfahrt ins eigene Hemd gekotzt hat. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mir nicht mehr vorstellen, wie ich das alles in der Zeit vorher überhaupt gemacht habe. Wie ging das, mit Kopfweh und Übelkeit und nur vier Stunden Schlaf morgens aufzustehen und drei trödelnde, müde Kinder schul- und kitafertig zu machen? Oder Spieldates zu überstehen mit der Sorte Kinder, die alle zwei Minuten maulig neben einem auftauchen und irgendwas petzen? Wie hab ich gearbeitet? Und gar nicht mal so wenig und gar nicht mal so schlecht? Wie habe ich die Wäsche und den Abwasch und all das unter Kontrolle gehalten? Wie habe ich Streits mit L. überstanden? Ich weiß es nicht mehr, und ich will es auch nie mehr. Ich war ja nicht jeden Tag verkatert. Auch nicht jeden zweiten. Aber der Grundkater, über den ich vorher schon mal geschrieben habe, dieses allgemein beschissene Gefühl, das sich so tief eingenistet hat, dass man es gar nicht mehr so richtig bemerkt, wenn man nur oft genug Alkohol trinkt - der war immer da. Es ist, als sollte ich mir mein jetziges Leben vorstellen, nur eben immer mit einem vollen Kasten Wasser in der einen Hand. Oder immer in High Heels. Bei denen ein Absatz einen Zentimeter höher ist als der andere. Oder immer mit Celine Dion im Hintergrund. Oder in einer Atmosphäre, in der immer gerade jemand mörderisch gefurzt hat. Und immer, wenn ich das Gefühl habe, ich brauche eine kleine Aufmunterung, dann gucke ich auf meine App, die für mich mitzählt, wie lange das jetzt schon so geht, und dann bin ich ein bisschen stolz. Und das heißt nicht, dass ich komplett vergessen habe, wie lustig es oft war mit mir und der guten alten pinken Brause. Wie viel Spaß wir zusammen hatten. Gerade gestern habe ich wieder ein paar alte Tagebücher von ca. 2004 durchgeguckt, da war was los! Aber so, jetzt, hier, für mich und nur für mich, ist es eindeutig besser. Wird sich das noch mal ändern? Keine Ahnung. Bleiben Sie dran.

3 Kommentare:

  1. ... "Oder immer mit Celine Dion im Hintergrund"
    G. R. O. S. S. A. R. T. I. G. !!!!!
    Brüll !!!
    (Also ich schau hier seit dem Jahreswechsel fast jeden Tag rein und kann es fast nicht glauben, wenn da ein neuer, ungelesener Beitrag von Dir ist. Ich hoffe Du bleibst. Und ich finde es stark, was Du da leistest mit Deinen 602 Tagen)
    Alles Liebe von Denise

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  2. Liebe Flora, ich kenne Deinen Blog aus unserer gemeinsamen Kinderwunsch-Zeit. Ja richtig gelesen, wir beide, gemeinsam *lacht*

    Damals - hui, so lange her - habe ich begierig das Internet nach Informationen abgesucht, nach Gleichgesinnten, die vielleicht schon etwas weiter sind als ich und mich ein wenig  mit Ihrer Erfolgsgeschichte aufmuntern können. Und dabei bin ich über Deinen Blog gestolpert. Das war noch ziemlich zu Anfang. Und ich habe mich jeden Tag gefreut, wenn ein neuer Beitrag da war.  
    Ich mochte Deinen Humor auf Anhieb und mancher Beitrag, gelesen mit verschwommenem Blick, hat mich manches mal über meine Frust oder Trauer-Tränchen hinweg getröstet.

    Heute möchte ich dafür einfach mal Danke sagen. Danke, dass Du damals für mich da warst.

    Heute (2 Kinder später, 8 und 11 Jahre alt) fiel mir Dein Blog wieder ein und mir wurde ganz warm und wehmütig ums Herz - also an die Tastatur - und siehe da, da ist er noch! Mit 3 Kindern im Schlepptau. Wie schön!

    Ich werden nun öfter wieder vorbeischauen und lasse nach all den Jahren endlich mal einen lieben Gruß da. Zeit wirds.

    Ich wünsche Dir das aller beste! Vor allem baldige Genesung und weiterhin einen milden Verlauf, wenn ich da eben richtig gelesen habe.

    Ganz liebe Grüße, von Herzen
    Anita

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  3. Ich habe mich lange Zeit für eine Klinik für Leihmutterschaft entschieden. Ich hatte viele Anforderungen: Garantien, eine große Datenbank mit zuverlässigen Leihmüttern, einfache Bearbeitung der Dokumenten, erfahrene Ärzte. Auch die Krankenversicherung ist sehr wichtig! Als Ergebnis fand ich eine vertrauenswürdige Klinik in der Ukraine - Leihmutterschaft Zentrum von Professor Feskov. Diese Klinik hat das Comfort-Paket entwickelt, das einzige Fixkostenprogramm der Welt mit Fixkosten von bis zu 40.000 Euro, das die PID hr-NGS einschließt und es ermöglicht, eine 12-wöchige Schwangerschaft bei einem genetisch gesunden Kind zu erreichen. Nun werde ich die Informationen von der Website der Klinik kopieren, um mehr darüber zu schreiben, was das Programm beinhaltet:

    Paar-Tests, erweiterte Diagnose des männlichen genetischen Materials;

    Unbegrenzte Verwendung von Spendereizellen;

    Unbegrenzte Anzahl von Transfers gesunder Embryonen nur in die Gebärmutterhöhle;

    Präimplantationsdiagnostik von Embryonen zur Beseitigung von Chromosomenanomalien, Auswahl von Embryonen mit den besten Parametern;

    Dienstleistungen der Leihmutter sind im Preis inbegriffen;

    Management der Schwangerschaft der Leihmutter;

    Im Falle einer erfolglosen IVF, Abbruch der Schwangerschaft bis zu 12 Wochen - das Programm wird ohne zusätzliche Gebühren wiederholt;

    Unterbringung in einem Apartment oder Komforthotel (Mahlzeiten sind im Programmpreis inbegriffen);

    Standard-Rechtsbeistand: ein Paket von Dokumenten für eine erfolgreiche Ausreise mit einem Kind aus der Ukraine.

    Vor kurzem habe ich ein ukrainisches Gesetz über Leihmutterschaft gefunden, das ins Deutsche übersetzt wurde. Sehr nützliche Informationen, ich rate allen, die an diesem Thema interessiert sind, sie zu lesen. https://leihmutterschaft-zentrum.de/pdf/leihmuttershaft_law.pdf

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