Sonntag, 19. August 2012

Ich hab's versucht! Ehrlich!

Aber entweder, das Netz wollte nicht so wie ich. Oder mein Rechnerladekabel war irgendwo verschwunden. Oder in dem Moment, in dem ich einen Post schreiben wollte, klingelte mein Telefon, und hinterher waren schon wieder Tomaten zu pellen für die Abendbruschetta, oder mein Hormonbrumsenkörper schrie nach einer Runde im Schwimmbad, oder oder oder. Und so kommt das, dass ich jetzt tatsächlich fast zehn Tage keinen einzigen Piep habe von mir hören lassen. Und jetzt kommt's: während ich tippe, zeichnet sich schon wieder ab, dass das hier kein langer Post wird. Denn L. hat seine ausgefuchste Apparatur angeworfen, mit der er in Nullkommanichts einen Grill voll Kohle durchglühen kann, neben mir steht eine Wagenladung Grillgut, und gleich, wenn die Kohlen so weit sind, dann werde ich schon wieder anderes zu tun haben als Schreiben. Deshalb schnell-schnell: Donnerstag kommt die Adoptionstante zu uns nach Hause, und in manchen Momenten denke ich, wir sollten das Haus schnell abreißen und so wieder aufbauen, wie normale Leute so leben. So mit ordentlich und so. In anderen Momenten sehe ich diesem Termin dermaßen gelassen entgegen, als hätten wir die kleine Wurst schon sicher in unserem noch nicht vorhandenen Kinderwagen liegen. Und mein Unterleib hat mir vor ein paar Wochen eine fabelhafte Überraschung bereitet: nach der Konisation musste ich ja immer wieder zu Extra-Pap-Abstrichen, und die waren immer im besten Fall so lala und nie gut. Bis zu diesem Mal. Ich weiß nicht, warum. An meinem Lebensstil kann es nicht liegen. Aber jetzt ist alles so was von gut, dass es besser gar nicht mehr geht. Sogar so gut, dass wir jetzt ernsthaft darüber nachdenken, mich mit fast 40 noch gegen HPV impfen zu lassen. Was sagt man dazu?
Und jetzt hopphopp an den Grill.

1 Kommentar:

  1. Liebe Flora,

    was ich hier vorhabe zu schreiben sprengt den Rahmen eines Kommentars ganz gewaltig, aber ich lasse mich trotzdem nicht davon abhalten. Leider kann ich nämlich keine Kontaktfunktion oder Emailadresse finden und so muss es eben so gehen, obwohl mir ein weniger öffentlicher Weg lieber gewesen wäre. Bisher habe ich übrigens noch nirgendwo etwas kommentiert im WWW und so habe ich vielleicht ein paar Zeichen gut beim Internetgott.
    Ich will Dir schreiben, dass ich Deinen Blog schon fast zwei Jahre lang lese und mich immer freue, wenn es einen neuen Post gibt. Vor zwei Jahren nämlich bin ich in einem Berliner Buchladen (in dem Regal, in dem die ganzen Schwangerschaftsratgeber stehen und nur eine winzige Ecke für Kinderwunschbücher reserviert ist) auf den Buchableger Deines Blogs gestoßen. Damals war ich in der Vorbereitungsphase für die erste ICSI-Behandlung und sehr froh, mal etwas anderes als Ratgeber zu lesen und noch dazu so sympathische Texte mit so wenig Selbstmitleid und dafür viel Witz und Intelligenz. Seitdem bin ich eine fröhliche, aber anonyme Mitleserin. Ich lese auch weiterhin regelmäßig, obwohl ich inzwischen Dank der zweiten Runde ICSI Mutter von Zwillingen bin, die letzte Woche drei Monate alt geworden sind und deren Existenz mir (trotz der Kaiserschnittnarbe als Beweis, den vielen, vielen durchwachten Nächten und stinkigen Windeln, sowie jetzt immer häufiger Gebrabbel und Babygelächter) immer noch ganz irreal vorkommt.
    Ich finde es toll, dass es diesen Blog gibt und ich so oft schön verpackte Geschichten über so Aspekte Deines Lebens vom Hauskauf über Barfußlaufen mit Hund, über Kochen und schaurige frühere Liebhaber bis hin zum momentanen Adoptionsdrama lesen kann. Letztere Beiträge lese ich natürlich mit vom vielen Drücken schmerzenden Daumen. Und daher überwinde ich mich endlich mal und verlasse die gemütliche Anonymität und poste den ersten und vielleicht letzten Kommentar meines online-Lebens, um mich bei Dir zu Bedanken. Also: danke!!!
    Bis bald,

    Julia

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