Dienstag, 6. April 2010

Hornbach statt Petit Bateau

Letzte Woche noch kalte Füße und Gejammer über den Abschied von dieser Wohnung, und nach vier Tagen in der Heide komme ich zurück und bin unwirsch. Wie fast immer, wenn man irgendwo auszieht, hab ich das Gefühl, die Wohnung klebt an mir und lässt sich nicht abschütteln. Ich würde am liebsten morgen umziehen. Oder wenigstens schon mal den Schlüssel haben und Sachen machen. Ich will in einer Latzhose durch leere Räume stratzen und Sachen anmalen. Ich will Kisten schleppen und Löcher graben. Ich will so lange raus und rein und treppauf und treppab laufen, bis das Haus mir in die Knochen übergegangen ist. Genau so, wie ich inzwischen blind durch diese Wohnung tapsen und trotzdem die Lichtschalter treffen kann, will ich das auch im neuen Haus können. (Dazu ist es erst mal nötig, dass auch überall Lichtschalter sind, aber das ist eine andere Geschichte.) Ich will mit Bohrern bohren, mit Schrubbern schrubben und mit Dampfreinigern dampfen. Ich will das Klingelschild des alten Sacks abschrauben und dafür unseres anschrauben. Ich will unbedingt diese erste Nacht im neuen Haus, in dem wir noch nur eine Matratze und ein paar Kerzen und zwei Schlafsäcke und den Hund haben. Die soll bitte jetzt sein, heute Abend. Ich will ich will ich will. Und mittendrin dann auch noch der Job. Und das Geheimprojekt. Merkt ihr was? Wenn eine höhere Macht die Absicht hätte, mir mal für eine Weile Ferien vom Kinderwunsch zu spendieren, dann hätte sie es nicht besser anstellen können.

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