Freitag, 21. Januar 2011

Jetzt ist der Moment gekommen, in dem ich denke, ich hätte gerade lieber Hormonterz als das hier

Am 28. Dezember hatten wir ein leicht verspätetes Mädchenweihnachten. Wir saßen bei uns zuhause vorm Baum, ich hatte Ente gemacht, und zwischendrin haben wir uns alle bis auf ein Mädchen (genau das Mädchen, das damals am Valentinstag mit dem Rauchen aufgehört hat) in den eiskalten Wintergarten verzogen, um dort bei Kerzenschein ein Flüppchen zu rauchen.

(Jaja. Ich weiß, ich weiß. Aber bevor jetzt eine die Hände überm Kopf zusammenschlägt und sich fragt, was mir denn einfällt, unter Enantone zu rauchen: diese drei-vier Flüppchen zur Feier des Tages waren die ersten seit der Firmenweihnachtsfeier zwei Wochen vorher, und seitdem hatte ich keine einzige mehr. Und das nicht nur, weil...)

Am nächsten Morgen wachte ich auf und war krank. Nein, kein Kippenkater, sondern richtig krank. Mit Halsweh, Heißkaltgefühl und einem schönen, grünen, saftigen Schnupfen. Der Schnupfen blieb so ca. zehn Tage. Die Halsschmerzen sind morgens immer noch da. Ich hab mich immer mal wieder zwei Tage ins Bett gelegt, bis ich dachte, jetzt ist es weg, und bin wieder zur Arbeit gegangen, woraufhin der ganze Mist sofort wieder da war. Eigentlich ist es nichts Neues für mich, dass bei mir OP-Folgen, Erkältungen und dergleichen ein bisschen länger brauchen als bei anderen, um zu verschwinden. Aber drei Wochen? Das war neu. Natürlich könnte man auch sagen, Idiotin, bleib doch einfach mal eine Woche zuhause. Aber das wäre nicht gegangen. Denn es ging um eine wichtige Präsentation, und das, was ich mache - Texte schreiben - macht in dem Laden außer mir niemand. Und sooo schlimm war es ja auch nicht, ich hatte diesmal nicht meinen spektakulären Lazarett-Husten, kein hohes Fieber, und ich brach auch nicht ohnmächtig zusammen. Es war einfach nur normal ätzend. Irgendwann war dann endlich die verdammte Präsentation vorbei, und für diesen Tag - Montag - hatte ich mir einen Arzttermin gemacht. Nur hatten sich diese feigen, niederträchtigen und verlogenen Symptome übers Wochenende leider fast vollständig verzogen, so dass ich vor der Ärztin mit leeren Händen und Nebenhöhlen dastand. Sie ließ sich die ganze Geschichte erzählen, nahm mir Blut ab und schickte mich nach Hause mit der Empfehlung, doch mal eins dieser Rezeptfreien Chichi-Medikamente zu probieren. (Hab ich schon mal erwähnt, dass ich wirklich gar keine, überhaupt keine Probleme mit Antibiotika habe? Immer her damit! Wir haben eine Ratte im Heuschober? Holt den Flammenwerfer!) Und schon in der Ubahn zurück an den Arbeitsplatz ging es los. Aber richtig. Seitdem habe ich Fieber, Kopfschmerzen, Durchfall, und Spucken musste ich auch. Diese Woche habe ich jetzt also zuhause im Bett verbracht. Meine fast neue Matratze hat jetzt eine Floraförmige Kuhle. Und immer noch wache ich jeden Morgen auf, und alles ist immer noch so, wie es gestern Abend war. Einziger Schritt nach vorne: meine Ärztin rief mich an, weil sie festgestellt hatte, dass ich vermutlich zu viel Schilddrüsenhormone nehme.
Ich hab keinen Bock mehr. Als Freie verdiene ich an einem Tag im Bett einfach überhaupt kein Geld. Jeder Tag, den ich hier mit alten Zeitungen und DVDs verbringe, so kuschelig sich das auch anhört, kostet mich hunderte von Euro, die wir dringend brauchen würden, um die Handwerker zu bezahlen. Und ich verstehe wieder mal nicht, was das soll. Ich hab seit dem 28. wirklich alles richtig gemacht. Ich war immer warm angezogen, habe jeden Tag so viel Kräutertee getrunken, bis mir kleine Dampfwölkchen aus den Ohren gekommen sind, ich habe nur gesunde Sachen gegessen, ich habe mich in keiner Weise angestrengt, ich habe meine Vitamine, mein Zink und mein Gelomyrtol geschluckt (auch, wenn ich davon pupsen muss) - was denn noch? Grrrrrr.

Hat da draußen irgendeine Erfahrungen damit, dass Enantone das Immunsystem schwächt? Bzw. ein sowieso schon 4- Immunsystem glatt auf 6 runterwirtschaftet?

5 Kommentare:

  1. Der einzige Fehler ist der, U-Bahn zu fahren. In dieser Zeit sind das reinste Bakterien- und Virenbruthöhlen. Da würde nur ein Ganzkörperkondom-Schutzanzug helfen. Mit dem Enantone hat das vermutlich gar nichts zu tun.

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Flora!

    So ähnlich ging es mir auch: Dauererkältung seit November!
    Als ich dann ziemlich ratlos in der Apotheke nach eine Wundermittel verlangte (mein Arzt hatte nämlich kapituliert und verwies mich darauf mein Immunsystem zu stärken... "witzig"!)bekam ich Orthomol immun (darf man denn hier Werbung machen???). Und was soll ich sagen? Die Dauererkältung ist weg!!!!
    Vielleicht solltest Du es mal versuchen?

    AntwortenLöschen
  3. P.S. Bei mir kann es nicht an der U-Bahn gelegen haben, ich fahre mit dem Auto. Außerdem schwirren die Viren überall rum ,da müsste man sich schon in einem sterilen Zelt von der Aussenwelt abschotten. Wie gesagt, ich glaube sonst nicht so sehr an Vitaminpräparate und all die pflanzlichen Mittelchen, aber jetzt irgendwie schon...

    AntwortenLöschen
  4. Ihr Lieben, vielen Dank für die Tipps. Aber Orthomol war das, was ich mit Vitaminen meinte. Es ist wirklich trist. Aber wenigstens schmilzt der Zeitungsstapel etwas zusammen.

    AntwortenLöschen
  5. Ist Enantone zum Downregulieren? Ich habe davon mehrfach ganz prächtig Herpes bekommen. Und zwar nicht einen oder zwei, sondern die ganze Lippe voller Herpi... Herpissen... Herp wie dem auch sei: viele.
    Das hat dann immer schön zum negativ gepasst - ich sah genauso aus, wie ich mich gefühlt habe. Als wenn mir jemand so richtig übel ins Gesicht geschlagen hätte.
    Was ich sagen will: vermutlich schlägt es auf Immunsystem.
    Gute Besserung!

    AntwortenLöschen