Sonntag, 16. Januar 2011

Nachrichten aus dem Hundesportverein

Während L. am anderen Ende der Stadt seinen Gegnern die Plastebälle um die Ohren haut, hängen Lili und ich hier in den Seilen. Lili hatte nämlich gestern den ersten Übernachtungsbesuch ihres Lebens zu Gast. Püppi ist beruflich Labrador, sechs Monate alt und besteht nur aus Zähnen und Schwanzwedeln. Und weil unsere kleine Fellfee mit ihren 14 Monaten auch noch ziemlich welpig ist, haben die zwei von gestern Abend bis Mitternacht und heute früh ab sieben getobt. Zwischendurch waren sie so wild, dass ihre Konturen verschwommen sind. Jetzt sind die zwei dicke (und müde) Freundinnen, und ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass Labradore die verfressensten Tiere der Welt sind. Wenn Püppi frisst, dann ist das so, als würde sie kurz den Napf mitsamt Futter in den Mund nehmen, das Futter runterschlucken und den Napf wieder ausspucken. Als ich erschrocken Lilis Futter in Sicherheit bringen wollte, damit der kleine Gast sich nicht den Magen verdirbt, ist sie fast aus dem Stand auf den Küchentisch gesprungen und hat sich den Rest auch noch geholt. Kein Wunder, dass Labradore leicht zu erziehen sind, man muss wirklich nur ein schäbiges, trockenes Stück Hundefutter in der Hand halten, und schon lesen sie einem jeden Wunsch von den Lippen ab. Demgegenüber gab es mit Lili schon Momente, in denen ich ihr mit einer Scheibe Serrano-Schinken in der Hand hinterhergerannt bin, ohne dass sie Anstalten gemacht hat, gefälligst zu tun, was Frauchen will.

Mann, war das niedlich. Und anstrengend. Und niedlich. Und anstrengend. Und niedlich.

Ansonsten habe ich endlich mal wieder Kinderwunschnews: ich habe einen OP-Termin für meine Kontroll-Bauchspiegelung, bei der hoffentlich herauskommt, dass das mit der Endometriose und den Myomen nicht so wild ist diesmal und ich schon mal mit dme Gedanken spielen kann, im Herbst eine Babykugel durch die Gegend zu schieben. Am 14. Februar bin ich dran, wodurch L. und ich zum Glück den Valentinstagsfeierlichkeiten entgehen, und der außerdem ein Glückstag ist, weil eine sehr liebe (und sehr willensstarke) Freundin an einem Valentinstag vor vielen Jahren von heute auf morgen und tatsächlich für immer und ohne Ausnahme mit dem Rauchen aufgehört hat. Von zwei Schachteln pro Tag runter auf null. Der 14. Februar ist also in meiner Welt ein guter Tag für Ereignisse mit Gesundheitsbezug.
Und diese Woche Dienstag ist mir zum ersten Mal etwas passiert, wovor ich immer Angst hatte, was sich aber (wie fast alle Kinderwunschbezogenen Angstthemen bisher) dann doch als halb so wild entpuppt hat: ich bin beim Enantone spritzen auf Blut gestoßen. Ich hab alles so gemacht wie immer, aber statt des winzigen Blutströpfchens, das sonst manchmal aus dem Löchlein quillt, hat es diesmal geblutet und geblutet. Aber jetzt ist alles wie immer: dicker braunblauer Fleck, darunter ein Knubbel, in dem sich das Enantone-Depot für die nächsten Wochen befindet. Wenn ich draufdrücke, tut es weh, also drücke ich einfach nicht drauf.

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