Freitag, 29. Juni 2012

Das Label "Normales Leben" war selten so unangebracht wie bei diesem Post, aber die anderen passen noch weniger.

Ich lernte M2 an einem Freitag auf einem Bahnhof kennen. Er trug eine graue Mehrzweckjacke und eine Schiebermütze und sah aus wie ein schlauer junger Mann, der aus irgendwelchen Gründen die Schrulle pflegt, sich wie ein Rentner zu kleiden. Ich habe damals neben dem Studium gekellnert und für eine Zeitung geschrieben, aber machte mir schon ab und zu Sorgen, ich bräuchte noch einen Job, der mehr mit meinem Fach und erklärtem Berufsziel Psychologie zu tun hätte. Deshalb hatte ich mich beworben für einen Platz am Studenten-Sorgen-Telefon. Ich stellte mir vor, ich würde nachts um eins auf einem Cordsofa sitzen und wildfremden Menschen einen Grund geben, heute Nacht nicht vom Balkon zu springen. Ich stellte mir außerdem vor, mein Leben würde um Einiges aufregender, inhaltsvoller und bedeutsamer werden. An diesem Wochenende sollten alle zusammen - alte Hasen und neue Hasen - mit der Bahn aufs Land fahren und zwei Tage lang das Handwerk lernen, andere Menschen davon abzuhalten, sich von Balkonen zu stürzen. M2 war damals zwar auch erst seit anderthalb Jahren dabei, aber ihn umgab eine Ausstrahlung gottgegebener Autorität. Wenn sich hier jemand auskannte, dann er. Es dauerte ungefähr zehn Minuten, dann interessierte mich eigentlich nur noch, wo er gerade war, wie er gerade guckte und was er gerade sagte und dachte. Ohne ihn jemals anzusprechen, war ich wild entschlossen, für ihn und nur für ihn der klügste, fixeste, verständnisvollste, empathischste und insgesamt funkelndste neue Hase am Platz zu sein. Falls M2 etwas davon merkte, ließ er es sich nicht anmerken. Mit leicht süffisantem Gesichtsausdruck saß er still und beobachtend auf einem Cordsofa und stand über den Dingen, dammit.

Dann fuhren wir zurück in unser Schnarchstädtchen, und der Dienst begann. Es stellte sich ziemlich schnell heraus, dass diese segensreiche Einrichtung eigentlich nur zwei Kunden hatte, von denen keiner studierte und keiner akut selbstmordgefährdet war. Beide riefen zu fast jedem Dienst an und erzählten immer das Gleiche. Taten sie das nicht, blieb das Telefon stumm, und wir saßen völlig umsonst paarweise bis zwei Uhr nachts in der muffigen Telefonbude herum. Genau wie schon als Schulmädchen wollte ich M2 für mich einnehmen, aber er durfte nichts davon merken. Mich für jeden seiner Dienste einzutragen, stand also außer Frage. Aber irgendwann kam der Tag, an dem ich ganz beiläufig und unauffällig dafür sorgen konnte, dass diesen Abend die Cordcouch uns gehört. M2 kam, sah aus wie ein Rentner und guckte süffisant. Dann schlug er vor, wir sollten zusammen auf dem einen Meter dicken Fernseher in der Muffbude "Der letzte Tango in Paris" gucken, eigentlich echt zu viel für ein erstes Date (das das hier ja nicht war), aber mit dem Alibi versehen, ein Filmklassiker zu sein. Immerhin: Marlon Brando! Wir guckten uns die schöne Ferkelei also an, und ich schwitzte Blut und Wasser, während Marlon seiner Freundin ein Stück Butter in den Po schob. M2 wirkte, als würden wir uns gerade die Tagesschau ansehen. Nach dem Dienst verabschiedete er sich höflich und ging seiner Wege, und bei unserem nächsten Treffen auf dem Sommerfest tat er so, als würden wir uns nicht kennen. Ich hatte das deutliche Gefühl, hier hatte mir jemand eine Lektion erteilt, aber ich kam nicht drauf, welche.

Dann kamen die Emails. Ich hatte die Öffentlichkeitsarbeit übernommen und musste ständig Rundmails verschicken. M2 antwortete. Und was für Antworten! In meinem ganzen Leben hat sich nie vorher oder nachher jemand so viel Mühe gegeben, mich schriftlich anzuflirten. Niemals wieder habe ich solche Liebesbriefe bekommen: so raffiniert, so lustig, so eindeutig zweideutig und so unverschämt. Nach der ersten Mail dieser Art war klar, dass ich meine Rundmails aus egal welchem Anlass für ihn schrieb und nur für ihn. Es gab Tage, da stieg ich bei strömendem Regen auf mein tonnenschweres drei-Gang-Panzerfahrrad, fuhr die fünf Kilometer Landstraße in die Innenstadt, setzte mich an den Rechner in meinem Hiwi-Zimmer und schrieb eine ansonsten vollkommen überflüssige Rundmail, um danach wieder nach Hause zu fahren, mit dem Panzerfahrrad den Berg hoch und alles. Aus meinen Haaren tropfte Regenwasser auf die Tastatur, die Erkältung des Jahrhunderts bahnte sich an, aber ich war wie im Fieber. Sahen wir uns allerdings live bei einer der bräsigen Grill-Veranstaltungen oder Wanderungen, behandelte er mich wie Dreck. Einmal hatten wir uns morgens um neun noch geschrieben, und er hatte sich gewünscht, was ich zur Wanderung zwei Stunden später tragen sollte. Ich hatte daraufhin meine karierte Hose und das schwarz-weiße Top noch schnell im Waschbecken gewaschen und trockengeföhnt, nur um im Pulk fünf Stunden lang durch den Wald zu stapfen, von M2 vollkommen ignoriert bis auf einen Rüffel, das sei widerlich und ungehörig, dass ich meine Kirschkerne im Laufen in den Wald spuckte. Ich dachte, er würde sich auf mich freuen. Ich dachte, er würde vielleicht sogar meine Hand nehmen. Ich dachte, wir würden hinterher noch etwas trinken gehen. Ich dachte, das hier würde unser Offline-Date, und die anderen wären uns egal, genau wie das Online schon seit Monaten lief. M2 sah das offensichtlich anders. Das hier war scheinbar Lektion Nr.2, und man hätte mich prügeln können, ich hätte nicht gewusst, worin sie bestand und was der Sinn der Sache sein sollte. Jeder vernünftige Mensch hätte sich nach diesem Tag gesagt, weißt du was, M2, leg dich doch einfach gehackt. Ich dagegen war damals in einem Zustand, in dem vollkommen egal geworden war, was ich eigentlich von M2 hielt. Für mich zählte nur noch, was M2 von mir hielt, und offensichtlich hatte ich wieder mal etwas falsch gemacht oder nicht kapiert. Ich zeigte mich weiter von meiner besten Seite, M2 zeigte sich weiter von seiner unfreundlichsten, unzugänglichsten und arrogantesten. Es sei denn, wir schrieben. Dann war alles beim Alten.

Ein Jahr später fuhren wir wieder zum Schulungswochenende. Diesmal war ich einer der alten Hasen. Wir kamen an, ich warf meine Tasche und meinen Schlafsack auf eines der Etagenbetten, und Telefonkollegin R. warf ihre aufs Nachbarbett. Ich hatte mich keine zehn Sekunden umgedreht, da hatte M2 Rs Tasche in die Ecke geworfen und seinen eigenen Kram auf das Bett neben meinem gelegt. Kommentarlos und unnahbar wie eh und je und offensichtlich nicht zum Plaudern aufgelegt, ging er wieder seiner Wege. An diesem Abend lagen wir nebeneinander in der Dunkelheit, und M2 rückte näher und näher. Irgendwann lag sein Arm auf mir, irgendwann war sein Gesicht ziemlich nah an meinem, irgendwann hatte ich so etwas wie einen Kuss auf der Wange - falls man das Kuss nennen kann, wenn jemand seine eigene Matratze ohne Not verlassen hat, um auf der Nachbarmatratze zu liegen, dann sein Gesicht so dreht, dass es das Nachbargesicht berührt, und dabei den Mund bewegt, ohne dass ein Geräusch herauskommt.

An dieser Stelle muss ich kurz daran erinnern: wir waren damals Studenten Mitte und Ende 20, beide Singles, die sich seit über einem Jahr kennen und offensichtlich irgendetwas voneinander wollten, wenn man auch nicht wirklich sagen könnte, was genau und wozu. Hier und jetzt ist die Gelegenheit, ein ansonsten menschenleerer Schlafsaal, Gitarrengeklampfe von Ferne, und die Eltern sind auch nicht in Sichtweite. Und das war alles, was passierte? Das, liebe Abkürzungsdamen, war alles. Offensichtlich war das schon zu viel. Am nächsten Morgen schlug M2 die Augen auf, blickte in mein lächelndes Gesicht und verließ den Raum, als würde es brennen. Das tat er für den Rest des Wochenendes mit jedem Raum, den ich betrat. Ich war ratlos. Hatte er eine seltene Erbkrankheit? Seiner Mutter auf dem Sterbebett geschworen, niemals eine andere zu lieben? Roch ich aus dem Mund? Oder war er einfach nur komplett und drei Sterne meschugge?

Und haltet ihr mich jetzt für drei Sterne meschugge, wenn ich euch sage, dass es das trotzdem für mich noch nicht gewesen war? Hatte ich sie noch alle? Bzw. Schläge verdient? Jaja. Aber ihr hättet erleben müssen, wie ungerecht schwer es war, in dieser Schnarchstadt einen Jungen zu finden, der mich nicht in den Wahnsinn trieb. Und ihr hättet diese Emails lesen müssen.

Ok, die Geschichte schreit an dieser Stelle nach einer Vorspultaste. Ich spule also. Ein halbes Jahr später sitze ich bei ihm zuhause in seiner wirklich schlimm nach Jungs riechenden, winzigen Bude, auf seinem winzigen, ungemütlichen Bett, und jetzt gibt es endlich einen Kuss. Ab diesem Moment sind wir zusammen, und die Augenblicke, in denen ich mich frage, ob ich sie eigentlich noch alle habe, werden nicht weniger. Es kommt z.B. vor, dass wir beide in einem Auto sitzen, das mich kurz zuhause absetzt, wo ich eine Ladung Gepäck loswerde, woraufhin wir noch weiter fahren zu ihm, wo ich übernachten soll. Dort angekommen stelle ich fest, dass mein Waschbeutel nicht mehr im Auto ist, den ich aber brauche, so ist das, wenn man Kontaktlinsen hat (und Zähne und Haare und Achselhöhlen). Der Waschbeutel ist nicht zu finden, so kann ich hier nicht bleiben, und es ist vollkommen klar, dass M2 ihn ins Haus getragen haben muss, denn ich war es nicht. M2 bekommt einen Wutanfall. M2 wird so wütend, dass er sich komplett weiß verfärbt. M2 will jetzt nicht mehr mit mir sprechen und auch nichts davon hören, dass ich den Bus nach Hause nehme und in einer Stunde wieder hier sein kann. M2 schmeißt mich achtkantig raus. Ich fasse es nicht und will ihn von Zuhause aus anrufen, aber er geht nicht ans Telefon, so wütend ist er. Er spricht erst drei Tage später wieder mit mir, um mir mitzuteilen, dass er wirklich, wirklich wütend ist und eigentlich keinen Sinn darin sieht, mich wiederzusehen. Und was mache ich? Ich sitze rauchend und schimpfend mit meinen Freunden auf dem Balkon, und dann schleiche ich mich an einen Rechner und schreibe M2 eine Mail. Keine Bettelmail, ganz so schrecklich ist es nicht, aber immer noch schrecklich genug: eine Mail, in der ich versuche, Licht in das Dunkel zu bringen, das diesen Vorfall umgibt. Ihm zu erklären, wie verwirrend und unverständlich das alles für mich ist. Ihm außerdem noch mal zu sagen, dass vermutlich er den Waschbeutel... was tue ich hier eigentlich? Ich rekonstruiere den Fall des vergessenen Waschbeutels? Hätte ich in diesem Moment auf ihn gepfiffen und auf meine Freunde gehört, wäre es mir doch nur egal gewesen, was das alles zu bedeuten hatte (im Zweifel nichts Gutes), hätte ich ihn einfach nur ausgelacht und es sein lassen, hätte ich mir (und ihm vielleicht auch) viel Kummer erspart. Hab ich aber nicht.

Ein paar Wochen später hatte ich plötzlich von heute auf morgen einen Praktikumsplatz in der dollsten Werbeagentur des Landes und zog nach Hamburg. Jetzt hatten wir eine Fernbeziehung. Ein M2, der vor Stolz auf seine Karrierefreundin platzte, weniger von diesen Treffen, die jedes Mal ein mulmiges Gefühl zurück ließen, und täglich einen Meter betörender, hirnbetäubender und grundkomischer Emails. Ich arbeitete mir außerdem das Hirn wund und hatte einfach keine Zeit, mir Gedanken um mein Liebesleben zu machen. Wir sahen uns vielleicht zweimal im Jahr. So ging das zwei Jahre lang. Dann lud ich M2 ein, mit mir ins agentureigene Ferienhaus auf Sylt zu fahren. Schon die Fahrt war ein Desaster. M2, der von meinen organisatorischen Fähigkeiten rein gar nichts hielt, hatte es unternommen, sich um die Zugfahrt zu kümmern und dabei übersehen, dass der Zug ab Altona fuhr (wie alle Sylt-Züge ab Hamburg) und nicht ab Hauptbahnhof. Das merkten wir erst, als wir im Hauptbahnhof vor der Abfahrtstafel standen. M2s beispielloser Geiz verbot es jetzt, in ein Taxi zu springen und draufzuhalten. Wir kamen in Altona an und sahen den Zug gerade noch hämisch kichernd aus dem Bahnhof verschwinden. Der nächste fuhr eine Stunde später und hatte eine Stunde Aufenthalt in Husum. M2 war wütend. Nicht auf sich, auf mich. M2 sprach die ganze Fahrt über keinen Piep mit mir. Endlich kamen wir an, es war schon dunkel. Und M2 stratzte vorneweg und würdigte mich keines Wortes oder Blickes, während ich mit meinem tonnenschweren Koffer (der UNSER Bettzeug, UNSERE Handtücher und UNSERE Bücher enthielt) hinterherschleppte wie seine türkische Ehefrau. Das war wieder so eine Sollbruchstelle. Warum warum warum habe ich nicht, als wir beim Haus ankamen, zu M2 gesagt: so, mein Lieber, ich gehe jetzt hier rein und du nicht, ein schönes Leben noch, du weißt ja, wo es zum Bahnhof geht? Warum nicht? Wie gerne würde ich mich daran erinnern, wie ich das getan habe, und an seinen Gesichtsausdruck. Ich habe es aber nicht getan, warum auch immer. Zwei trostlose Tage später. Wir sitzen im Fischrestaurant, M2 ordert, ganz Lebemann, für uns zusammen ein Viertel Weißwein und nimmt meine Hand. Ich bin starr vor Schreck und denke, bitte bitte, lieber Gott, jetzt keinen Heiratsantrag. Ihr werdet (falls überhaupt möglich) noch verständnisloser gucken und euch fragen, wieso das denn? Nach all dem Ärger? Ich kann euch das nicht näher erklären, aber genau so war M2. Dass er ein Jackett trug und überhaupt Alkohol bestellt hatte, war schon ein Erdrutsch. Zum Glück kam kein Antrag. Stattdessen wählte M2 diesen Abend, um mir endlich zu sagen, was los war: M2 war Sadist. Nicht "jemand, der anderen gerne Vorschriften macht" oder "jemand, der gerne Fliegen die Beinchen ausreißt", sondern Sadist. Mit Orgien am Wochenende, Peitschen, Schlägen, Demütigung zum Spaß und dem Drang, jeden Pieps und jeden Mucks seines Partners immer und überall zu kontrollieren. Und ich Blödi hatte keine Ahnung gehabt. Ich dachte, M2 ist Physiker, die sind halt so. Oder ich dachte, M2 hatte noch nie eine Freundin, die sind halt so. Oder ich dachte, M2 ist halt so. Das war übrigens auch das gewesen, was M2 mir geantwortet hatte, wenn ich früher schon mal gefragt hatte - in den wenigen Momenten, in denen das keinen Wutanfall zur Folge gehabt hatte - was eigentlich los ist. Auch jetzt war M2 sich übrigens keiner Schuld bewusst, mir das nicht verdammt noch mal einfach früher gesagt zu haben. Er hatte schließlich Zeichen genug gesetzt! Ich war baff. M2 erläuterte: wenn wir zum Beispiel zusammen durch einen Supermarkt gegangen waren, er hatte den Einkaufszettel vorgelesen, und ich hatte daraufhin - auf seine ANWEISUNG hin - die Sachen aus den Regalen in den Wagen gelegt? Na? Na? Oder als er gesagt hatte, seines Rückens wegen sollte ich ihm bitte den Gefallen tun und ihm das Bett lassen, während ich auf der Matratze daneben schlief? 20 Centimeter tiefer? Na? Na? Und dergleichen mehr.

Am Ende hatte ich dreieinhalb Jahre mit jemandem verbracht, der offensichtlich so ziemlich der letzte Mensch ist, mit dem man ein Kind haben sollte. Das ist allein meine Schuld, und ich könnte mir in den Hintern beißen. Nichts von alledem ist so schrecklich für mich wie die Scham darüber, das tatsächlich alles mitgemacht zu haben wie ein blödes Schaf. Was für eine bin ich denn, mit so jemandem tatsächlich zusammen gewesen zu sein? Der Tag, an dem ich endlich und endgültig und trotz seiner Proteste (totaler Kontrollverlust. Das Schlimmste, das absolut Grauenvollste, das so jemandem passieren kann.) mit ihm Schluss gemacht hatte, war für mich ein Tag der Befreiung. Ich heulte Rotz und Wasser und war glücklich. Ob damals meine Eileiter und mein Unterbauch auch schon in so einem desolaten Zustand waren, weiß ich nicht und werde es auch nie wissen, ich hatte damals noch nicht mal eine Ahnung, was eine Bauchspiegelung ist. Und selbst, wenn M2 nicht gewesen wäre, war niemand anders in Sicht, in den ich heimlich verliebt gewesen wäre und den ich seinetwegen sausen gelassen hätte. Aber wann immer ich damit konfrontiert werde, dass ein großer Teil der Leute da draußen der Meinung ist, wir hätten halt einfach früher anfangen sollen mit dem Kinder kriegen, dann hätten wir jetzt nicht den Salat, dann denke ich an M2. Und dann denke ich Nee, Nee, Nee. So einfach ist das alles nicht. Aber längst nicht. Und dann danke ich den höheren Mächten, dass ich zwar bei aller Beklopptheit und Begriffsstutzigkeit dreieinhalb Jahre mit ihm verbracht habe, aber wenigstens haben wir kein Kind. Wenigstens das. Denn ehrlich, schlimmer, als kein Kind mit L. zu haben, wäre es, ein Kind mit M2 zu haben. Aber deutlich.

Versteht mich hier eine? Wenigstens ein bisschen?

9 Kommentare:

  1. liebe Flora, grossartig geschrieben und wie ich dich verstehe. Der Titel ist doch sooo wahr. bin froh, dass du dich nicht mit M2 fortpflanzen wolltest. gruss erica

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  2. Gucke kurz zum Wundermann und denke: Flora hat so Recht. Gut, dass ich auf diesen Mann gewartet habe. <3

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  3. Liebe Flora, mal wieder ein Pulitzer-Preis-würdiger Post, ich habe M2 bildhaft vor Augen. Und ja, ich verstehe dich und hoffe, dass M2 nicht noch mehr Damen so weh getan hat und sich beim nächsten Auspeitschen versehentlich mal ganz doll selber trifft.
    Liebe Grüße, Cetro-Tine

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  4. Hallo Flora,
    ich dachte schon wir kennen den selben M2 Mann. Aber es gibt dann doch kleine Unterschiede zwischen deinem und meinem M2. Ich hab mir auch schon oft gedacht, dass ich froh bin keine Kinder mit meinem M2 zu haben und hab die Kinderwunschzeit besser ausgehalten.
    Danke für den tollen Post!
    lg lala

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  5. Liebe Flora,
    toll geschrieben und sehr berührend! Habe eine ähnliche Geschichte erlebt, habe allerdings fast 11 Jahre gebraucht, um mich von einem Mann zu trennen, der mir einfach nicht gut getan hat. Und dieses (damalige) Unverständnis meiner eigenen Bedürfnisse gegenüber beschämt mich heute manchmal noch sehr. Aber auch ich bin einfach nur heilfroh, damals kein Kind von diesem Mann bekommen zu haben, auch wenn es jetzt dafür zu spät sein sollte.
    Liebe Grüße, Birgit

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  6. Liebe Flora,

    ein Kind mit M2? Gott bewahre, dann wärst Du ja auf alle Zeit irgendwie mit ihm verbandelt (Besuchszeiten für die Kinder etc.) Was für eine gruselige Vorstellung. Nee, nee, Du und L. bekommt auch noch ein Päckchen vom Storch zugestellt. Ganz bestimmt. Der dumme Vogel hat sich nur verflogen, deshalb dauert`s halt ein bißchen länger ;-)

    LG Yasmin

    P.S. bin seit der Teeniezeit mit meinen Mann zusammen, Kinder haben wir deshalb trotzdem keine zustande bekommen..

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  7. oooohhh ja! zutiefst.

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  8. hallo flora,
    ich hatte auch schon einen M2. der war so schlimm, dass sogar meine besten freunde ernsthaft an meinem verstand gezweifelt haben! und egal wie aufreibend die kiwu zeit mit meinem mann auch war, nur mit ihm wollte ich kinder haben. nicht auszudenken wenn es mit dem verrückten gewesen wäre.
    gruß, blinki

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  9. Liebe Flora,
    aber sowas von verstehe ich das. Ich war mit 21 mal schwanger von einem missratenem Mann, (aber anscheinend lange nicht das Kaliber von M2, klingt gruselig.) Weil - neben der Tatsache, dass ich so jung und mitten im Studium und absolut ahnungslos war- alles in mir NEINNEINNEIN schrie, hatte ich einen Abbruch. Und obwohl ich dann mit Mitte 30 einfach nicht schwanger werden wollte, habe ich es nie bereut. Es mußte einfach erst der Richtige kommen. Das werden vielleicht viele nicht verstehen, aber das sollte einfach nicht sein. Ich glaube auch durchaus, dass man, sollte es nicht anders gehen, auch ungewollte Kinder und/oder Kinder von total furchtbaren Männern dann trotzdem sehr lieben und mit ihnen glücklich werden kann. Aber keiner soll die Verzweiflung der Abkürzungsladies überschätzen, soooo verzweifelt, dass wir uns die ungeborenen Kinder unserer Loser- Exmänner zurückwünschen sind wir nun auch nicht !! (Waren in meinem Fall, weil ich ja mein Päckchen erhalten habe, aber mich für immer mit allen in Warteschleife verbunden fühle). Herzlichst Y.

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