Sonntag, 14. April 2013

Noch 89.

Seit ein paar Tagen ist alles Tagesform. Welchen Umfang mein Bauch hat, ob er eher breit und bräsig vor mir hängt oder spitz und extrem eingegrenzt über den Bund meiner Schwangerschaftsjeans lugt. Ob ich den ganzen Tag nur schlafen will oder eigentlich keinen Grund sehe, warum ich nicht drei Stunden spazieren gehen und anschließend noch ein paar Stauden pflanzen sollte. Ob ich nachts schlafen kann oder mich nur acht Stunden hin und her wälze. Ob ich denke "Wie lange noch wie lange noch?" und das Gefühl habe, ich platze gleich, oder ob ich gar nicht fassen kann, dass das hier jetzt schon der Beginn der Schussfahrt auf die Geburt zu sein soll, hat doch gerade erst angefangen? Aber das ist er wohl, auch wenn heute einer der Tage ist, an denen ich mich nur ein bisschen schwanger fühle. Montag fliegen wir nach Wien, dazu brauche ich dann schon ein Attest von meiner Frauenärztin. Unsere letzte Flugreise vor dem großen Tag, und ich freu mich wie bescheuert darauf. Wenn wir wieder kommen, habe ich noch zwei kurze Arbeitswochen, und in der zweiten davon melden wir uns zur Geburt im Krankenhaus an. Dann fahren wir noch für ein paar Tage nach Berlin, und wenn wir dann wiederkommen, arbeite ich wieder nur eine Woche, bevor ich mit meiner Schwiegermutter und dem Bauch zu meinen Eltern fahre. Zurück in Hamburg sind es dann noch eine kurze und eine normale Arbeitswoche, und dann... dann beginnt der Mutterschutz und damit die Zeit, in der wir ernsthaft und nicht nur zum Spaß und im Kopf das Kinderzimmer einrichten, endlich eine Karre und einen Autositz kaufen und ich die lustigen Schnullerketten mit Raketen dran und die Schnuller, die es bei Budni gibt, nicht nur hingerissen angucke, sondern tatsächlich mitnehme. Und zwischendurch steht dann noch ein Geburtsvorbereitungskurs an, und eine Kliniktasche werde ich auch spätestens am 1. Juni packen. Würden wir nicht nach Wien fliegen und könnten Pakete annehmen, dann hätte ich gestern bei amazon zwei PVC-Laken bestellt, denn wenn es so weit ist, dann soll unser schniekes neues Wunderbett nicht kaum eingelegen mit Fruchtwasser durchtränkt werden. Es ist wirklich, wirklich nicht zu fassen, aber in ca. 89 Tagen wird aus dieser Abkürzungsdame nach allem, was man so hört, ein kleiner Junge rauskommen, auch wenn ich noch keine Ahnung habe, wie das funktionieren soll.

Inzwischen gibt es zum Glück gute Nachrichten von Momo. Ein MRT in der Tierklinik hat ergeben, dass sie keinen Gehirntumor, keine schwere Entzündung im Gehirn und auch sonst keine erkennbaren Schäden an den inneren Organen hat. Das ist erst mal sehr gut, auch wenn wir jetzt immer noch nicht schlauer sind, woher ihre Anfälle kommen. Aber mit den richtigen Medikamenten und ein-zwei Monaten Geduld werden wir sie hoffentlich los. Jetzt ist die kleine Fluse bei ihrem alten Frauchen und erholt sich von Vollnarkose und Schreck und drei Tagen im Käfig am Tropf. Ich kann es kaum erwarten, bis sie wieder bei uns ist, und Lili auch nicht.

2 Kommentare:

  1. Moin,

    irre wie die Zeit vergeht. Für die letzte Zeit zu 2. habt ihr aber hervorragende Pläne und ich bin sicher ich werdet die Zeit genießen.

    Weiterhin gute Besserung für Momo! Gut, dass ein Tumor ausgeschlossen werden konnte.

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  2. Guten Morgen
    Ich lese noch nicht so lange mit, finde es jedoch sehr interessant.
    Klingt gut, was Ihr vorhabt. Keine Langeweile und die Vorfreude kann so, innerhalb Eurer Familien, auch nochmals wachsen. Das klingt super.

    Dann mal gut Reise und auch von mir weiterhin gute Besserung für Momo.

    Gruss Rina

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