Dienstag, 31. Dezember 2013

Bääääää bliiiiprrrrpfffff. Gogol. Öööööhmpf.

Morgens um halb neun schlage ich die Augen auf, weil da ein kleines, niedliches Geräusch an meine Ohren dringt: Ndogo ist wach in seinem Bett nebenan und erzählt sich was. Mein Kind ist ein Morgenmensch, ist das zu fassen? Ein Morgenmensch, der trotzdem lange schläft. Nach seinem Fläschchen und einer frischen Windel lege ich ihn in sein neues Babyreservat, ein riesiges, sechseckiges Ding, das er von meinen Eltern zu Weihnachten bekommen hat, und dann kann ich mich fast drauf verlassen, dass er eine halbe Stunde lang alle seine Knister- und Klingel- und Rasseltiere begrüßt und mit seinen Füßen und Händen spielt. Es sei denn natürlich, ich verlasse mich darauf und plane für diese Zeit irgend etwas Erwachsenes fest ein. Dann ist alles anders. Aber wer macht heute schon noch erwachsene Pläne?
Ach ja, wir ja doch. Heute Abend haben wir das erste Mit-Baby-Silvester, und das wird so laufen, wie ich das sonst nur von meinen Eltern kenne: treffen mit zwei Paaren mit Kindern, Fondue (ich mache fünf Saucen für das Fondue. Drei davon habe ich gestern Abend fertig gemacht, zwei erst heute, weil gestern glatte Petersilie aus war. Die drei von gestern sind alle drei brüllend scharf, ich hoffe, die zwei heute werden etwas sanfter, sonst gucken die anderen Erwachsenen mich wieder so an. Keine Gute Idee ist es übrigens, abends mit unbehandschuhten Händen, weil L. entgegen meiner Anweisungen keine Latexhandschuhe, sondern diese riesigen flappigen Plastiktütenhandschuhe für solche Zwecke besorgt hat und in diesem Haushalt ja immer nichts weggeschmissen werden darf, bevor es aufgebraucht wurde oder schimmelt, harrrrgh - mit unbehandschuhten Händen jedenfalls zwölf riesige rote Chilischoten zu zerteilen und zu entkernen und sich dann am nächsten Morgen ohne ein ausgiebiges Handpeeling mit einer dieser Automechaniker-Waschpasten die Kontaktlinsen einzusetzen.), vielleicht ein bisschen milde Knallerei für die größeren Kinder, Frohes neues Jahr, Küsschen links und Küsschen rechts und dann Zähneputzen und ins Bett. Das wird nett! Außerdem, was will ich denn? Ich bin 40, L. ist 43, der Ärmste, und abgeböllerte Finger, Alkoholvergiftungen und Knutschflecke, über deren Herkunft man am nächsten Morgen nur rätseln kann, sollten eigentlich hinter uns liegen. Wobei, Knutschflecke... anderes Thema.
Achtzehn Posts in achtzehn Tagen waren vielleicht ein bisschen zu ehrgeizig. Aber weil ich bisher keinen einzigen Silvestervorsatz habe, will ich wenigstens dieses kümmerliche kleine Ziel erreichen. Damit das klappt, muss ich ein bisschen schummeln. Seid mir nicht böse, wenn das etwas unbeholfen wird. Man sollte es nicht glauben, aber ich habe meine komplette Schul- und Unizeit ohne einen einzigen Spickzettel hinter mich gebracht, da tut man sich ein bisschen schwer. (Nicht aus Tugendhaftigkeit übrigens, sondern weil ich so ein Schisshäschen bin, das noch nicht mal Schwarzfahren kann.) Gerade bin ich bei Nr.6. Ich kann das alles noch schaffen! Und los.

1 Kommentar:

  1. Ich bin schon die ganze Zeit am Schmunzeln ob Deines Vorsatzes. Mit Kind kann man Planung eben vergessen :)
    Aber macht natürlich nix, ich persönlich lese lieber weniger und dafür interessante Posts, als viele nach dem Motto "Heute früh sind wir aufgestanden, mittags haben wir gegessen und abends geschlafen."
    Mach Dir keinen Extra-Streß, Du hast schon genug um die Ohren!

    Viele liebe Grüße!

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