Dienstag, 7. Januar 2014

Ich habe einen Traum.

Meine Freundin hat gesagt, "Ruf ruhig an, wenn ihr mal wieder einen Abend nur für euch haben wollt. Ich nehme ihn gerne so lange!" Meine Mutter hat gesagt: "Wenn du die Deadline nicht schaffst, sag Bescheid. Kein Problem, ich steige in den Zug und komme zu euch und bleibe, bis die Arbeit getan ist." Meine Nachbarin hat gesagt, "ich bin die beste Babysitterin der Welt. Wenn du endlich mal wieder mit den Mädchen auf den Kiez willst, liefer ihn hier ab, alles gut!"

Das ist toll. Es überschwemmt mich jedes Mal mit einer Woge aus Dankbarkeit, wenn jemand so etwas sagt. Ich weiß auch, es ist genau so gemeint.

Trotzdem... trotzdem. Im Moment träume ich von etwas anderem. Nicht von Kiezen, geschafften Deadlines oder romantischen Abenden in Lieblingsrestaurants. Nicht von Kinofilmen, Theatern, schicken Schuhen oder Spaghetti Vongole (und das will was heißen).

Im Moment habe ich folgenden Traum: Ich liege im Bett. Ende erst mal nicht vorgesehen. Die ersten Tage würde ich mir gerne Serien auf dem Laptop ansehen. Bin ich das leid, wann auch immer das sein wird, dann würde ich gerne einen Stapel Bücher lesen, einen beeindruckend hohen Stapel Bücher. Es ist nicht so, dass ich sonst nichts tun würde! Ich würde mir von Zeit zu Zeit die Hände mit Cold Cream eincremen. Ich würde jeden Mittag aufstehen, duschen und einen frischen Schlafanzug anziehen. Ich würde mittags in die Küche gehen, mir eine Dosensuppe oder eine Packung Miracoli zubereiten und mit meiner Beute zurück ins Bett verschwinden. Ich würde (Miracolispritzer usw.) mindestens einmal pro Woche, wenn nicht alle drei Tage, das Bett frisch beziehen. Allerdings würde ich das nur tun, wenn niemand sonst im Haus wäre, damit nicht der falsche Eindruck besteht, jetzt wäre ich bereit, das Bett schon wieder zu verlassen. Auf meinem Nachttisch wären außer der Cold Cream ein Fläschchen erstklassiges Lavendelöl zum Unters-Kopfkissen-Tropfen, etwas für die Lippen, Ohrenstöpsel, mein Kindle, eine Packung Thermacare-Pflaster für durch leider ungewohnte Belastung hervorgerufene Leseverspannung, ein Töpfchen brauner Tigerbalm und eine Flasche Mineralwasser. Auch da würde ich mich nicht vor die Hunde gehen lassen, ich würde höchstens jede zweite Flasche aus dem Wasserhahn auffüllen und ansonsten in den Keller gehen und frisches Wasser holen. Das Suppengeschirr würde ich in die Spülmaschine räumen und sie alle drei Tage in Gang setzen. Noch praktischer wäre es natürlich, es einfach vor die Tür zu stellen und wegräumen zu lassen, aber bitte ohne vorwurfsvolles Schnauben und Klirren. Ich habe im Leben so viel Geschirr anderer Leute weggeräumt, da sollte das wohl drin sein für ein paar Wochen. Kühle, frische Bettwäsche. Bäume vor dem Fenster. Unendlich viel Zeit. Bücher, Filme. Wasser. Lavendel. Ruhe. Socken. Pyjamas. Selbst eine Maske wäre schon fast zu viel Arbeit.

Blöd nur, dass man für so etwas nie im Leben einen Babysitter bekommt.

10 Kommentare:

  1. Hahahaha!!!! Wie wahr!
    Ich LIEBE deinen Blog!
    Lieben Gruss
    Claudia

    AntwortenLöschen
  2. Wieso eigentlich nicht? Ich mach das ab und zu. Ein Nachmittag in diesem Stil wirkt Wunder für mein Seelenheil...

    AntwortenLöschen
  3. L. und Walter könnten doch eine kleine Wochenendreise machen und Dir das Haus überlassen? Ist für die Vater-Sohn-Bindung sicher auch gut...
    Alles Liebe! Nina aus HH

    AntwortenLöschen
  4. Doch. Genau dafür sollte man auch einen Babysitter haben. Tu es einfach, zumindest einen Tag lang.

    AntwortenLöschen
  5. JAAAAAAA das möchte ich auch! Wie oft hab ich gedacht wie sehr mir die früheren Gammeltage fehlen … (wir haben zwei Jungs, 3 Jahre und 6 Monate alt). Aber dann ist mir die Zeit doch zu schade und wenn wir die Gelegenheit haben sind wir zu zweit unterwegs. Aber später! Wenn diese Zeit nicht mehr ganz so kostbar ist, dann muss das auf jeden Fall wieder sein :)

    AntwortenLöschen
  6. Könnten nicht vielleicht deine Eltern oder seine Eltern den Kleinen für ein Wochenende zu sich nehmen? Eine ruhige Nacht, mit anschließendem gemütlichem Frühstück zu zweit im Bett wäre doch schon mal ein guter Anfang?

    Liebe Grüße
    Kaya

    AntwortenLöschen
  7. Herrlich! Why not? Kann mich Nina nur anschließen, schick die Männer weg, es muss ja nicht so weit sein und ab ins Bett!

    AntwortenLöschen
  8. Genau! Machen! A pro po machen - wie sieht's aus mit Stammtisch nächsten Freitag???

    AntwortenLöschen
  9. Ich sehne mich nach einem gemütlichen, stundenlangen Sonntagsfrühstück, bei dem ich die Zeitung in Ruhe von vorne bis hinten durchblättern kann!

    AntwortenLöschen
  10. Ich habs heut dank Omi getan, gleich gehts in die Badewanne nach ausgiegiben Frühstück und dann hol ich später meine Zwillinge wieder ab.
    Danke fürs laut Träumen ; )

    AntwortenLöschen