Dienstag, 21. Juni 2011

Natürlich spreche ich extrem ungern über meine, öhömm, Auftritte in der Öffentlichkeit.

Aber wenn ihr mich GAR so lieb bittet - und um Verwirrung vorzubeugen:
Cosmopolitan - der Artikel ist jetzt seit ein paar Tagen draußen, und ich habe ihn alleine zuhause geschrieben. Ob ich dabei Make-Up getragen habe, weiß ich nicht mehr, aber ich erinnere mich genau, dass meine Haare nicht geglättet waren. Das Thema war Kinderwunschbehandlung, und ich sollte meine Erfahrungen dazu aufschreiben. Als ich zum ersten Mal mit der Redakteurin telefonierte, dachte ich noch, ich muss sie warnen: dass ich das Ganze nicht als persönliche Katastrophe, Behinderung oder Fluch empfinde, dass ich nicht besonders empfänglich bin für verschwommene Psycho-Theorien und esoterische Wunderkuren, und dass es mir eigentlich ganz gut geht - dass ich also nicht die richtige bin für einen Leidensbericht. Das hat sie nicht davon abhalten können, trotzdem meinen Text zu drucken (und mir ein nettes Honorar dafür zu zahlen), und als ich vor ein paar Tagen mit der Zunge zwischen den Zähnen mein Belegexemplar aus dem für Zeitungen leider viel zu kleinen Briefkasten gefruckelt habe, war ich begeistert zu lesen, dass direkt im Anschluss Tewes Wischmann zu Wort kommt und nicht etwa schon wieder den Quatsch erzählt, den man dauernd lesen muss, wir müssten eigentlich alle nur loslassen und dergleichen, sondern lauter vernünftige Sachen schreibt. Ein Foto von mir war zwar geplant, aber das sollte das Foto aus dem Buch werden, und das fand ich schon beim ersten Mal nicht so hübsch, also habe ich ihnen ein anderes von mir geschickt - das fanden nun aber sie scheinbar nicht so hübsch, und darum haben wir uns pragmatisch darauf geeinigt, dass es kein Foto gibt. Das war mir aber eigentlich auch lieber, denn während über mein Buch nur Menschen stolpern, die eigentlich keinen Anlass haben, sich über meinen Kinderwunsch das Maul zu zerreißen, weil sie selbst offensichtlich im gleichen Schlamassel stecken, kann in der Cosmo auch mal jemand über mich stolpern, der eigentlich nur auf seinen Zahnarzttermin wartet und mich sowieso noch nie leiden konnte, schon damals nicht, als er in Physik neben mir sitzen musste. Die Cosmo hat meinen Artikel aber nicht nur gewünscht fotolos gedruckt, sondern auch bis auf ein-zwei winzige Korrektürchen - alle abgesprochen - wie ich ihn geschrieben hatte. Ein dreifaches Hurra für die Cosmo! So finde ich das gut.

Die Emotion ist eine andere Geschichte: das war der Termin, zu dem auch Simone gebeten war, am Tag der großen Prinzessinnenglitzertraumhochzeit, und bei dem wir frisiert, geschminkt und stundenlang in prachtvoller Kulisse fotografiert wurden. (Natürlich habe ich Bammel, dass ich auf dem Foto, das ich noch nicht gesehen habe und wohl auch erst in der fertigen Zeitung sehen werde, erbärmlich aussehe und dann nicht nur erbärmlich aussehe, sondern erbärmlich nach 30 Minuten in den Händen einer Visagistin und von einem zauberhaften Profifotografen fotografiert, und weil ich ja grundsätzlich die Sabbel nicht halten kann, wissen das dann auch noch alle. "Emotion - jetzt ohne Models!" Genau.) Zu dem Gespräch waren außer Simone und mir noch zwei andere Abkürzungsdamen geladen, wir haben uns mindestens zwei Stunden lang um ein Diktiergerät versammelt und Fragen beantwortet, und daraus wurde dann ein Interview geschrieben, das wir vor ein paar Wochen dann per Mail zur Freigabe bekommen haben. Und ich hatte viel, viel zu ändern. Ich hoffe, dass das nun alles genau so im Heft stehen wird, wie ich will, und ich hoffe auf ein nettes Foto, und ich hoffe auf einen kleinen Infokasten, in dem genau so vernünftige Sachen stehen, wie sie Herr Wischmann geschrieben hat, und ich hoffe, dass das Ganze bald erscheint und dass niemand, der mich zwar kennt, aber nichts von den hormonellen Herausforderungen meines Lebens weiß, diese Zeitschrift kauft oder zufällig beim Zahnarzt findet. Ziemlich viele Hoffnungen für einen kleinen Artikel, die Chancen stehen also nicht schlecht, dass sich zumindest eine davon nicht erfüllt.

Außerdem habe ich zu berichten, dass eine sehr nette Kollegin jetzt schwanger ist. Aber die, die täglich zulegt, bin ich. Was will mir das sagen? Irgendjemand von der Psycho-Front zufällig hier, der eine Theorie parat hat?

1 Kommentar:

  1. Liebe Flora,
    danke Dir für die Aufklärung meiner Verwechslung, dann ist ja alles gut und die Cosmo exculpiert. Ich hätte ja auch im Archiv nachschauen können, aber ich war der Meinung, mich noch auf mein Gedächtnis verlassen zu können - war wohl ein Irrtum.
    Sue, die nach 8 ICSIs, diversen Kryos, einer Fehlgeburt und mehreren biochem. Schwangerschaften nun in der 9. Woche ist und hoffen - und zittern darf und Dir weiterhin kräftig die Daumen drückt.

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