Montag, 7. Juli 2014

Kurzer Bericht von der Krankenstation

Die ersten Tage und die Operation hat sie überstanden. Sie hing fast 48 Stunden am Tropf und bekommt immer noch starke Schmerzmittel. Wie durch ein Wunder ist links und rechts von ihrem Beinchen wirklich nichts beschädigt worden, das ist nicht zu fassen. Keine Rippe geprellt, keine Gehirnerschütterung, keine Wunde, kein Bruch, nichts. Kein Haar gekrümmt. Dafür hat das Bein wirklich um so mehr abbekommen. Jetzt liegt sie immer noch in der Tierklinik, denn die Wundheilung ist sehr schwierig und muss überwacht werden, zweimal täglich muss ein Tierarzt den Verband wechseln und die Wunde reinigen, und so lange das so ist, muss sie leider dort bleiben. Wir dürfen nicht zu ihr, denn das würde sie zu sehr aufregen, und erfahrungsgemäß denken Hunde dann, sie dürften jetzt mit nach Hause. Jetzt gerade ist Ruhe, regelmäßige Kontrolle und Hygiene aber wichtiger als eine kuschelige, vertraute Umgebung, also müssen wir da durch. Wir telefonieren jeden Tag mit der Klinik, sie macht sich ganz gut. Zwar unternimmt sie noch keine Anstalten, auf drei Beinen viel zu laufen, aber das ist eben so - sie ist einigermaßen gebügelt nach diesem Schock, und sie war noch nie so todesverachtend, was eigene Schmerzen angeht, wie Lili. (Lili ist imstande, eine Woche lang mit einer Scherbe in der Pfote herumzulaufen, bevor irgendwer etwas davon merkt.) Ein paar mal am Tag trägt eine Praktikantin sie raus in den Klinikgarten, da ist sie wohl gerne und die Luft und das Gras tun ihr sichtlich gut. Sie macht auch ihre Geschäfte bei dieser Gelegenheit - dazu muss sie stehen können, das geht also wohl. Freitag hieß es mal, heute dürfte sie nach Hause, aber jetzt dauert es wohl doch noch ein bisschen. Was aber ehrlich gesagt auch gerade leichter zu machen ist für uns, denn das Kindermädchen ist diese Woche nicht da, ich kann mir nicht frei nehmen, und der arme L. hat auch keine acht Arme: auf das Baby aufpassen und mit dem Hund spazieren gehen ist eine Sache, aber den anderen Hund währenddessen keine Minute aus den Augen zu lassen, damit sie keinen Quatsch mit dem Verband anstellt, eine andere. Ich hätte mir also die Arbeit mit nach Hause nehmen müssen, was erfahrungsgemäß schwierig ist und regelmäßig zu dicken Nervenkrisen bei allen Familienmitgliedern, besonders aber bei mir führt. Jetzt bleibt sie vielleicht noch bis Donnerstag dort, sie fehlt uns zwar schrecklich, aber danach habe ich das ganze lange Wochenende und alle Zeit der Welt, sie zu hegen und zu pflegen und notfalls eigenhändig gesund zu kraulen. Außer Lebensgefahr ist sie jetzt wohl, aber noch steht die Gefahr im Raum, dass sie das Beinchen verlieren könnte.

Liebe Abkürzungsdamen, bitte drückt der alten Töle weiter die Daumen, dass das Gewebe weder abstirbt noch sich entzündet, dass sie irgend einen Weg findet, mit dieser Verletzung umzugehen und dass es vielleicht ja doch wieder wird. Vielen Dank für die lieben Kommentare und Wünsche, auch in Momos Namen!

5 Kommentare:

  1. Oh nein...:( ich drücke ganz ganz fest die Daumen! Wie furchtbar...ich hab die Geschichte erst jetzt gelesen...

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  2. Auch ich drücke weiterhin die Daumen!
    Och man, das stelle ich mir echt schlimm vor. Aber in der Klinik ist sie derzeit mit Sicherheit am Besten aufgehoben!
    Weiterhin alles Liebe und gute Besserung!!

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  3. Auch ich drücke meine Daumen weiter.... Das ist so ein doofes Gefühl, wenn das Leben des Hundes auf dem Spiel steht... Ging uns bei unserer Betty mit einer Magendrehung auch so.... Ich hoffe, sie ist auch so ein zähes Häufchen!

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  4. Liebe Momo werd schnell wieder gesund.

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  5. Der Albtraum eines jeden Hundebesitzers!
    So schlimm es gerade auch ist, zum Glück ist nicht mehr passiert...
    Ich wünsche der kleinen großen Momo gute Besserung! Lass dich schön pflegen und werde schnell wieder gesund!

    LG

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