Donnerstag, 28. Mai 2009

Synarela, here we come

Das Rezept habe ich seit zwei Wochen in der Tasche, und gerade habe ich es eingelöst. Zwei kleine Schächtelchen hat mir meine Apothekerin (ja, genau die, die beim letzten Mal Sorge hatte, ich wäre zu schlank, um mir Spritzen ins Bauchfett zu jagen – das Goldstück!) über den Tresen gereicht und wollte schon anfangen, mir zu erklären, wie es geht, aber ich konnte lässig abwinken und sagen: kenn ich schon, weiß ich doch alles. Auch die 160 Euro, die die beiden Fläschchen kosten, haben mir noch nicht mal ein Zucken entlocken können, routiniert hab ich meine Karte rüber geschoben und keinen weiteren Gedanken daran verschwendet, wie viel 160 Euro z.B. in Abendessen, Make-Up oder CDs wären. Was sind Abendessen, Make-Up oder CDs gegen glockenhelles Kinderlachen?

Damit sind wir also wieder auf der Schiene. Die nächsten Einträge handeln wieder mehr von meinen Eiern und weniger von irgendwelchem Firlefanz ohne In Vitro-Bezug, versprochen. Mal sehen, wie viel ich dem Thema abquetschen kann, wenn die Tage vergehen und ich mich erst auf die Spritzen, dann auf die große Spritze und dann auf die OP zu bewege. Denn eine OP wird es wieder geben, letztes Mal wurden zwar elf Eier entnommen, von denen dann aber nur vier angingen, und von den vieren waren zwei leider nicht fit genug, um das Einfrieren und Auftauen zu überstehen. Die zwei anderen haben wacker zehn Tage ausgehalten und sicher tüchtig gekämpft, aber am Ende doch leider nicht das Rennen gemacht.

Heute Abend werde ich mir mein Fläschchen schon mal neben die Zahnbürste stellen, damit ich morgen im (leider immer noch) Zeitverschiebungs-Tran nicht vergesse, mir die zwei Schüsschen in die Nase zu jagen, bevor ich den Gang zum letzten Arbeitstag antrete. Dann muss ich noch dran denken, das alte Fläschchen vom letzten Mal zu entsorgen, denn das ist leider jetzt hinüber und nicht mehr zu gebrauchen, wie die Apothekerin mir erklärt hat. (Ich hatte ja mal überlegt, diese ganzen Medikamente – wer weiß, wie viele es noch werden? – aufzuheben und z.B. wie Damien Hirst in Kunstharz zu gießen, damit meine Kinder die eines Tages anstarren können und denken: das hat Mami alles für uns gemacht, und wir essen noch nicht mal unseren Spinat und treten uns nie die Schuhe ab! Aber so geht das natürlich nicht, niemand muss entsetzt sein, ich weiß ja schon, dass man so vielleicht exzentrische Independent-Regisseure großzieht, aber keine fröhlichen glücklichen Kinder, die jedem erzählen, dass Mutti die Beste ist.)

1 Kommentar:

  1. Ach Mensch, jetzt wo es spannend wird, muss ich in den Urlaub fahren... maul...
    Viel Glück für die zweite Runde!

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