Donnerstag, 4. Februar 2010

Babytraining mit Hund

Hatte ich schon mal erwähnt, dass einer meiner Lieblingsmomente des Tages der ist, wenn ich mich nach dem Aufstehen noch mal mit einer, zwei, drei Tassen schwarzem Tee mit Milch ins Bett lege, meinen Rechner auf dem Schoß, und einfach so, wie jetzt, vor mich hinmuckeln kann? Ein Pöstchen, ein bisschen Amazon gucken, Mails lesen und beantworten und aus dem Fenster starren. Gerade wird dieser Lieblingsmoment noch ein bisschen schöner dadurch, dass der Rechner neu ist und es draußen Schneegestöber zu sehen gibt. Das heißt, würde. Denn der Morgen sieht im Moment eher so aus: draußen ist es dunkel. Ich wache davon auf, dass Lili mit der Tatze im Schlaf eine Kerbe in mein Gesicht haut. Von meinem gedämpften Schmerzensschrei wacht Lili auf und ist von jetzt auf gleich putzmunter. Aufwachen und putzmunter sein, das heißt bei einem Welpen automatisch: raus auf die Wiese, denn in wenigen Sekunden muss sie mal. Also springe ich so schnell wie möglich aus dem Bett, und während L. den Hund beschäkert, renne ich ins Bad, Kontaktlinsen rein, dann Schlafanzughose gegen Jeans austauschen, prollige Plastik-Hundeausführjacke mit Puschelkapuze an, schnell die Jackentaschen mit Leckerchen, Häufchentüte und Schlüssel vollstopfen, den Hund an die Leine, auf den Arm und raus aus der Tür, in die Gummistiefel springen, mehrere Treppen mit dem Tier im Arm runterrasen, unten die mehrspurige Straße (Berufsverkehr. Eisglätte. Mehr muss ich wohl nicht sagen.) überqueren, drüben endlich das Tier in den Schnee setzen, damit sie endlich ihren Pisch machen kann. Das macht sie sogar! Und zwar prompt! Häufchen gleich hinterher! Ich sammle alles ein, entsorge die Tüte, lobe und verteile Leckerchen und bin rundum begeistert. Tier wieder auf den Arm (richtig Gassi gibt's später), zurück über die Straße, Treppen wieder hoch, das Bett ruft laut nach mir, dem Hund die Schneematsch-Füßchen abtrocknen, raus aus der Jacke, den Stiefeln, der Jeans, und in dem Moment, in dem ich den Schlafanzug gestiegen bin und einen Fuß wieder im Bett habe, höre ich aus der Küche ein zauberhaftes Geräusch. Sie trinkt. Sie trinkt immer noch. Und noch mehr. Weiß sie denn nicht, dass ihre Blase kaum größer als ein Tischtennisball ist? Also alles wieder von vorne. Gähnend steige ich in Jeans und Stiefel.

Man wird demütig dabei. Zum Glück ist sie so unfassbar niedlich. Was man ja wirklich nicht von jedem Baby sagen kann. Ich bin müde. Morgens ist es am Schlimmsten.

3 Kommentare:

  1. ich hab von ihr geträumt! weiß nicht mehr genau was, aber ganz sicher hab ich von ihr geträumt!!!! hihi, freu mich schon so auf's kennenlernen morgen abend! naja gut, und auf den prosecco... dicken kuss, r. (eines von den berliner mädchen)

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  2. Und rate mal, wer gleich zu Edeka wackelt und fein madammig Prosecco ordert und nach Hause liefern lässt? Kistenweise? Naaaaa?

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  3. ja, kann denn die kleine lili überhaupt noch nix? nichtmal proseccokisten nach hause tragen? oder wenigstens auf 'nem schlitten hinter sich herziehen? wirklich für die tonne, diese hundeerziehungsbücher! ts...
    r.

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