Sonntag, 21. Februar 2010

Der Tag der letzten Pille und des zweiten Eindrucks

Heute ist der große Tag, um drei sind wir mit der Maklerin verabredet. Und wenn ich ehrlich bin, weiß ich jetzt schon, dass das Haus von Innen fürchterlich aussehen wird. Wir wissen schon, dass es verkauft wird, nachdem es vererbt wurde, und wir haben davor gestanden und drei Fotos von Innen gesehen. Auf den Fotos sieht man Tapeten, die darauf hindeuten, dass hier jemand zwanzig Jahre lang jeden Tag Zigarre geraucht und nie das Fenster aufgemacht hat. Der gleiche jemand ist auch sonst nicht sehr liebevoll mit dem alten Kasten umgegangen. Wer schreibt denn mit Edding "Keine Werbung" auf eine 80 Jahre alte Haustür aus Holz mit Schnitzereien? Jemand, der entweder nicht ganz dicht ist oder ein stinkiger, schlecht gelaunter alter Sack, so jemand. So jemandem ist es auch egal, ob in seinem Garten blöde Tuja wächst oder blühende Obstbäume und Kletterrosen. Ich glaube also, wir werden heute eine Menge Verwahrlosung und Lieblosigkeit sehen, viel Gilb und Muff und alte Sackhaftigkeit. Aber vielleicht kann man ja trotzdem noch sehen, wie das Haus aussehen würde, wenn es jemand gern hätte und sich darum kümmern würde. (Ob der alte Mann da wohl spukt? Wir werden es vielleicht herausfinden. Ich werd bekloppt, werden wir vielleicht ja wirklich.)

Aber nun halten wir mal schön die Füße und die Gehirne still, denn erst um drei ist Bescherung.

Und heute Abend gleich noch mal: letzte Pille! (Bin ich eigentlich die einzige, die so bescheuert ist, sich dabei manchmal zu denken "und dann erst wieder in anderthalb Jahren, wenn ich abgestillt habe"?)

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