Freitag, 26. Februar 2010

Themenvermeidung

Fragt mich bloß nicht, was das Haus macht, L. ist abergläubisch und möchte, dass ich hier nichts mehr drüber schreibe, bis es entschieden ist. Angesichts dessen, dass ich aber gerade an kaum was anderes denken kann, wird es schwer, mir jetzt ein anderes Thema für einen Post abzuringen. Na gut. Was gibt es zu berichten? Gestern habe ich in der Klinik wie befohlen den offiziellen Beginn meiner Periode gemeldet, am neunten muss ich nun zum Ultraschall und Blut dalassen, und dann wird vermutlich noch am gleichen Tag entschieden, ob die beiden Würmchen aufgetaut werden oder lieber nicht. Diesmal geht es sogar ziemlich glimpflich ab, bisher hatte ich noch keine Ibuprofen und hab auch noch nicht in die Möbel gebissen. Außerdem war ich gestern zum ersten Mal seit Wochen im Kino, L. war Hundesitter und ich war frei, frei, frei!!! Also war ich in "Wenn Liebe so einfach wäre", den ich unbedingt sehen wollte, seitdem der Trailer damals im November vor "Julie&Julia" lief, und der inzwischen auf den 18:40-Start verbannt ist, was mir aber sehr recht war. Gute Zeit für einen Kinofilm. Ich fühlte mich wie eine Königin mit Popcorn und Bierchen als Zepter und Stab. Und das war nett, wenn ich auch den bösen Eindruck nicht ganz abwehren konnte, dass Nancy Myers nach dem ganz tollen "Was das Herz begehrt" eine gewisse Geschäftstüchtigkeit entwickelt hat, was das Erkennen von Wunschthemen älterer Kinogängerinnen angeht, und die schmeckt manchmal ein bisschen durch, das ist nicht schön. (Na gut - wieso sollen deren Wunschthemen nicht auch mal bedient werden, wenn der Rest der Welt sich beinahe überschlägt, um die Wunschthemen von Männern zwischen 16 und 46 zu bedienen?)

Jetzt kommt mir leider dazwischen, dass ich an nichts anderes denken kann als an die Frage, wie denn meine Küche aussehen soll, und daran, ob ich lieber Kletterrosen oder Kletterhortensien vorm Haus hätte. Pfui! Böse Flora! Aus!

Worüber schreibt man, wenn einem gar nichts mehr einfällt? Das Wetter. In den letzten Wochen war die riesige Hundewiese gegenüber ein einziger Eisklotz, in den unzählige Stöcke, Feuerwerkskörper, Socken, undefinierbar und leider teilweise sehr gut definierbarer Müll eingefroren waren wie in diese Eiseimer, die die Eisbären im Zoo manchmal bekommen und in die ihr Futter gefroren wird, um es interessanter zu machen. Lili hat sich freudig wie nur irgend ein Eisbärchen auf jedes bunte Teilchen in der Kruste geworfen und es sich zur persönlichen Pflicht gemacht, von jedem einzelnen eingefrorenen Stock die Rinde abzuknuspern. Dass L. und ich da manchmal eine gute halbe Stunde frierend danebenstanden und auf ein Häufchen hofften, das nicht kam, war ein unangenehmer Nebeneffekt dieses Winters. Dass man sich dauernd hingelegt hat, am liebsten dahin, wo eine Silvesterrakete vorwitzig ihren Stab aus dem Eis streckt oder wo andere Hundebesitzer scheinbar zu stolz auf die Prachtwurst ihres Hundes waren, um sie wegzuräumen, war ein anderer. Und jetzt wird es Frühling. Was ist der erste Frühlingsbote? Nicht Narzissen oder Krokusse, auch nicht Vogelgesang, sondern Matsch. Erstmal mögen wir Matsch. Alles ist besser als Eis.

2 Kommentare:

  1. Liebe Fffff,
    Kletterhortensien scheinen mir etwas kapriziöser als Kletterrosen. Ich bin daran gescheitert. Außerdem kann man letztere auch mal in ein Väschen stellen. Mehr als eine schneidet man da erstmal sowie nicht ab. Es sei denn die Rose hat ein einnehmendes Wesen....
    Apropos Kino: Wie wär's mit einer solchen Bäckerei? (Haben die sich wohl von Ottolenghi inspirieren lassen? Oder von Mr. Geres Bakery?).
    Frühlingszeichen hier: Grüne Spitzen an Rosen und Clematis. Uff: Da haben doch ein paar Tapfere der Kälte getrotzt.
    Schöne Grüße,
    Ssssssssss

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  2. Und bei uns in der Mitte Deutschlands zeigen sich tatsächlich seit Mittwoch die ersten Krokusse und Schneeglöckchen im Garten. Auch Narzissen und sogar Tulpen haben schon ein paar grüne Spitzen voran geschickt. Schön so ein eigener kleiner Garten, kann ich nur empfehlen ;-). Susann

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