Montag, 1. Februar 2010

Post zwischen zwei Pischs

Ich liege im Bett und schreibe. Meine Beine und mein Gesicht sind immer noch ganz kalt, weil gerade Lilis erster Pisch des Tages unter meiner Ägide anstand (L. war um fünf schon mal mit ihr draußen, aber das habe ich glatt verpennt. Denn das ist eine der ersten Auswirkungen von Lilis Anwesenheit in unserem Haushalt: früher hätte es gereicht, wenn L. sich im Schlaf umdreht, und ich wäre wach gewesen und für eine Stunde nicht wieder eingeschlafen. Jetzt bin ich durch den strikten Zeitplan unserer Pinkelprinzessin ständig so müde, dass ich einschlafe, sobald mein Kopf das Kissen berührt, und erst wieder aufwache, wenn mich jemand an der Schulter schüttelt oder mir seine pelzige Schnute ins Ohr steckt. Eigentlich eine feine Sache.), aber ich habe Tee, meinen geliebten Rechner, meinen geliebten Hund und meinen geliebten L. mit seinem geliebten Kicker um mich herum, und die Welt kann meinetwegen genau so bleiben, wie sie ist. (Wird sie leider nur für kostbare 30 Minuten, Lili hatte gerade Frühstück, und so in einer halben Stunde stehe ich wieder frierend unten auf der Wiese im Schneematsch.)
Gestern haben eins der Mädchen und ich noch ein Mädchen auf dem Land besucht, wir sind vernünftig über Autobahn und Landstraßen durchs Schneegestöber gekrochen und dann zu dritt durch die Abenddämmerung spaziert. Da standen hübsche Häuschen in großen Gärten, durch die Fenster konnte man Bücherregale und gedeckte Tische sehen. Mit Hund kommt einem Landleben plötzlich gar nicht so schlecht vor.

In meinem Portemonnaie steckt mein neues Pillenrezept, nur für einen Monat. Nachher gehe ich los, löse es ein, und wer weiß? Vielleicht wird das ja meine letzte Pillenpackung für lange, lange Zeit. Denn wenn sie zu Ende ist, dann starten wir den nächsten Kryo-Versuch.

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