Dienstag, 12. Februar 2013

Opa will nicht vom Krieg erzählen

In meiner Umgebung wimmelt es nicht unbedingt von Menschen mit kleinen Kindern. Wir streichen das "kleinen", mit Kindern. Und die, die davon erzählen könnten, wie das ist, so eine Geburt - die hüllen sich meist in diskretes Schweigen. Wollen sie mir keine Angst machen? Jetzt ist es eh zu spät, jetzt muss ich da durch. Können sie sich nicht erinnern? Das wäre schön. Denken sie, das wird zu unappetitlich und sind zu feinfühlig? Vielleicht. Das Problem ist nur, ich wüsste so gerne, wie das ist. Ich z.B. hatte schon zig Vollnarkosen, und wenn jemand seiner ersten Narkose entgegensieht und gerne wüsste, was auf ihn zukommt, stehe ich bereit wie ein Kastenteufel und kann aus dem Stegreif fünf Minuten lang erzählen. Oder Spritzen: ich weiß nicht, wie viele Din A 4-Seiten ich allein in diesem Blog schon mit meinen Erfahrungen rund um Spritzen vollgequasselt habe. Aber Geburten? Meine Lieblingsbloggerin dooce ist eine löbliche Ausnahme, bei anderen könnte man manchmal fast den Eindruck bekommen, die Babys hat DHL gebracht. Mit Glück erfährt man noch solche dürren Eckdaten wie "sieben Stunden" oder "4.250 Gramm", aber das war es dann auch schon. Und jetzt? Zurück ins Forum? Nur über meine Leiche. Das müsste doch mal eine echte Knallererfahrung in unserem an Aufregung eher armen Leben sein, man müsste doch noch die nächsten fünf Jahre alle Partygäste in Atem halten! Oder reden die darüber nur, wenn sie unter sich sind? Wenn sich nach dem Dinner die kinderlosen Damen mit ihren Cognacs und Zigarren ins Billardzimmer verziehen? Muss ich das etwa alles erst selbst erleben, um zu wissen, wie das ist?

Vor ca. 25 Jahren saß ich mal mit offenem Mund in einer Biostunde. Unsere Biolehrerin hatte diesen Zeitpunkt gewählt - ihrer Meinung nach vor dem Start sexueller Aktivitäten - um uns nachhaltig zu warnen: das kommt davon. Wir kriegten ein vor allem beige- und orangefarben gefilmtes Video aus den frühen 70ern über die Geburt zu sehen. Ich kann mich an jede Menge Haare, Blut, Scheiße, Schlaghosen und Schnurrbärte erinnern. Und daran, dass man vor allem den Dammschnitt in Großaufnahme zu sehen bekam und ich fragte "Aber tut das nicht weh?" "Nicht so weh wie der Rest" antwortete die listige Frau N. mit sardonischem Lächeln. Es hat gewirkt: mich hat es 25 Jahre lang von jedem Kreißsaal ferngehalten. Aber neugierig bin ich immer noch. (In England, hab ich mal gelesen, bekommen Teenies, bei denen Lehrer die akute Gefahr sehen, dass sie sich eines schönen Freitags volllaufen lassen und dann von irgend einem pickligen 15jährigen Schwanger werden, ein künstliches Baby als Preview mit nach Hause. Das Baby schreit, muss soundsoviele Stunden am Tag am Körper gehalten werden, damit der Lärm aufhört, man muss die Windeln wechseln und es füttern. Es nervt den lieben langen Tag herum, und wenn man es daraufhin entnervt in die Ecke legt, wird es erst richtig lustig. Angeblich bringt das auch den bräsigsten Teenie ins Grübeln. Ich finde, das ist eine Bombenidee, weiß jemand, ob es funktioniert hat?)

Aber vielleicht ist ja hier eine Dame, die das schon kennt und bereit wäre, zu berichten. Oder auf einen wirklich anschaulichen Erfahrungsbericht verweisen kann. Drückt es eher? Zieht es? Zwickt es? Eher so wie Endometriose, wie geplatzte Zyste oder wie Blinddarm? Oder wie alles zusammen? Wie war das mit der PDA? War der Mann dabei, und hat sich das als gute Idee oder Scheißidee erwiesen? Ich bin dankbar für jedes Fitzelchen Information!

35 Kommentare:

  1. Liebe Flora,

    ich glaube, es wäre gar nicht so gut, wenn du Detailberichte über Geburten hören würdest. Das Problem ist nämlich, dass die jeweilige Frau die Geburt sehr intensiv erlebt haben wird und daher viele Dinge sehr schlimm klingen werden, was aber alles subjektiv ist. Die eine findet die PDA schlimm, hatte Nebenwirkungen usw., für eine andere war das ein Klacks verglichen mit den Wehenschmerzen. Ich finde, es ist tatsächlich so, dass du deine eigene Erfahrung machen musst. Ich erinnere mich noch gut an eine Frau, die mir in den schillerndsten Farben ausgemalte, wie es war, als sich ihre Plazenta nicht löste und der Arzt sie rausziehen musste und alles voller Blut war...mir war kotzübel und ich habe kurzzeitig den Raum verlassen müssen. So eine Situation nach der Geburt kommt aber nicht so häufig vor und war auch bei mir nicht der Fall, also warum sich so eine Horrorgeschichte vorher schon anhören?
    Eine Geburt ist ganz individuell, das habe ich bei meiner ersten Geburt festgestellt, und daher ist es zwar gut, alle wichtigen Informationen eingeholt zu haben (wie verläuft ein Kaiserschnitt, was genau ist ein Dammschnitt oder eine PDA oder eine Blasensprengung, alles Infos, die du z. B. im Geburstvorbereitungskurs oder bei der Hebamme bekommst), aber es ist nicht wirklich immer gut, Erfahrungsberichte anzuhören. Es sei denn, diejenige Dame kann relativ neutral berichten und auch bestimmte Details einfach auslassen (weil sie nur unnötig Angst machen würden). Und trotzdem wird es bei dir dann ganz anders sein.

    Alles Gute wünscht dir
    Judith

    AntwortenLöschen
  2. Sehe ich genauso. Man unterhält sich unter Müttern doch schon über seine Geburten. Und wirklich jede ist anders.
    Ich kann dir nur sagen, dass man es sich vorher nicht vorstellen kann. Deswegen bringt es auch nichts es mit irgendwas zu vergleichen. Denn es ist nicht wie irgendwas. Lass es auf dich zukommen.
    Wie sagte meine Hebamme so schön: Bislang ist noch kein Kind drin geblieben.:)
    Ich kann dir nur sagen, dass ich ganz schlimme Migräne habe und dachte, ich weiß was Schmerzen sind.
    Aber die Wehen waren für mich eine andere Liga.
    Lustigerweise kann ich das nur sagen, weil ich es damals dachte. Mittlerweile kann ich mich aber kaum mehr an die Art Schmerz erinnern.

    AntwortenLöschen
  3. Hallo Flora,

    auch ich muss mich den beiden Vorrednerinnen uneingeschränkt anschließen. Jede Frau empfindet anders und bei jeder Frau verläuft eine Geburt anders als bei einer anderen. Eine Geburt ist eben total individuell und ja, man kann sich nach einiger Zeit gar nicht mehr so ganz objektiv daran erinnern. Das hat die Natur wohl so eingerichtet, damit Frauen auch noch Kind Nr.2 und 3 etc. bekommen und die Menschheit nicht ausstirbt :-).

    Ich habe jetzt 2 Geburten hinter mich gebracht und versuche öfters am Abend, wenn ich einschlafe, mich daran zu erinnern, weil ich die Zeit der Geburt und kurz danach irgendwie wie in einem Nebel erlebt habe und jetzt kurz vor dem 1. Geburtstag meines 2. Kindes sentimental werde und auch deshalb, weil unsere Familienplanung abgeschlossen ist und ich deshalb auch keine weitere Geburten mehr erleben darf / muss.

    Vor der ersten Geburt hatte ich Respekt aber vor der zweiten hatte ich dann schon Angst, weil ich ja schon die Erfahrungen der ersten Geburt hatte.

    Also, (Vorsicht: Ratschlag! :-)) lass es auf Dich zukommen und hör Dir am besten gar keine Geburtsberichte an sondern (wie schon eine "Vorrednerin" schrieb, informier Dich maximal bei den Fachleuten (FA und Hebamme), rausgekommen sind sie tatsächlich bislang schon alle ;-)
    VLG, Eumelberta

    AntwortenLöschen
  4. Liebe Flora,

    ich will mal aus der Reihe tanzen. Bei
    http://projektstorch.wordpress.com/2012/11/06/geburtsbericht-teil-i/ findest du einen sehr ausführlichen Geburtsbericht. Er hat drei Teile, ich habe jetzt mal nur einen verlinkt. Mir hat er einen ganz guten Eindruck vermittelt, glaube ich (hoffe ich?). Und dann habe ich noch einen, der trotz seines klitzekleinen esoterischen Hauchs (jaja, ich weiß du magst das nicht...) auch sehr ausführlich erzählt: http://tatiitalentlos.blogspot.de/2012/01/wie-martha-zu-uns-fand.html?m=0. Die Muc hatte in ihrem Blog auch von der Geburt erzählt, wenn ich das recht in Erinnerung habe.

    LG, Emma

    AntwortenLöschen
  5. vielleicht kann ich dir sagen, ich hatte sehr angst vor der ersten geburt.
    als ich dann am gebären war, fragte ich irgendwann, wie schlimm es noch wird. die hebamme sagte es wird nicht mehr schlimmer (der Schmerz)
    du wächst mit dem Schmerz.

    AntwortenLöschen
  6. Alles ist eh immer anders hin oder her, finde ich es eigentlich ziemlich schlau, sich vorher mit dem Bereich des Möglichen zu beschäftigen. Ich war nämlich total schockiert i.S. von stand unter Schock, dass ich nach 17 Stunden in Wanne, Kreißsaal etc. mit Kabeln/Kanülen in jedem Arm, im Rücken, im Kopf meines Kindes zwischen den Beinen allen Ernstes in den OP geschoben wurde, um einen Kaiserschnitt zu bekommen. Am schlimmsten fand ich, dass ich das gar nicht als Option gesehen hatte und dann echt lange mit dem riesgen Du-hast-versagt-Gespenst zu tun hatte, das mich hier und da immer noch nachts aufsucht und mir Schuldgefühle macht("hätte ich mehr laufen müssen?" "mehr Sport machen?" "generell entspannter sein müssen?"). Und um das zu verhindern hätte ich wirklich weniger "lerne auf A und O atmen" und "es ist noch jedes rausgekommen" (übrigens eine Lüge), sondern eher ein paar hard facts gebrauchen können ("so und so viele spontan begonnene Geburten müssen aus ganz verschiedenen Gründen mit einer Sectio enden" oder so was in der Art).
    Und so schrecklich ich das alles fand: Ich will unbedingt noch eins!
    Super Idee war, meinen Mann dabei zu haben. Er konnte alles Essen aufessen, was ich bekommen, aber auf keinen Fall essen konnte, mir den Rücken massieren, unser Neugeborenes auf dem Bauch warmhalten, während ich genäht wurde und dann im Familienzimmer alle Windeln machen, Pupse aus dem Babybauch streicheln usw., während ich der Physiotherapeutin deutlich machen konnte, dass ich auf keinen Fall aus dem sicheren Bett krabbeln und irgendwelche Übungen machen werde, nachdem man mir einen 8cm-Schnitt in meinen Bauch gesetzt hat.
    Liebe Grüße von der Tina

    AntwortenLöschen
  7. http://www.derkleinemuc.blogspot.de/2012/12/teil-1-in-25-stunden-in-zwei-neue-leben_30.html

    AntwortenLöschen
  8. ich habe ein kind entbunden. vor dem errechneten termin war der herzschlag beim kind zu schnell (hatte wohl nicht genug getrunken). meine frauenärztin schickte mich gleich in die klinik. da war alles wieder normal. dennoch rieten sie mir zu einem wehenbelastungstest. das ganze endete im kaiserschnitt. mit den berühmten tränen, die dir in die augen stürmen, wenn du dein kind das erste mal schreien hörst.
    beim geburtsvorbereitungskurs lernst du wahrscheinlich frauen kenne, die schon entbunden haben. die werden ihre geschichte erzählen. was ich im nachhinein gelernt hab:
    finger weg vom belastungstest. und nimm dir ausreichend zeit für eine gute klinik oder hebammenklinik. eine sensible betreuung ist gold wert.
    auch wenn alles schief läuft, du schmerzen hast, die du dir nie ausgemalt hast, wenn alles nicht schlimmer laufen könnte. ich denke, eine entbindung ist das großartigste, was frau erleben kann. auch wenn bei mir nicht alles gut gelaufen ist, wenn ich an seine geburt denke, kommen mir immer wieder die tränen. vor lauter glück. also, lass dich nicht verrückt machen! freu dich drauf!

    AntwortenLöschen
  9. Ich denke auch, dass es so ein extremes und individuelles Erlebnis ist, dass es schwer ist, etwas weiterzugeben. Und für mich war es irgendwie das Schrecklichste und Schönste zugleich und tatsächlich kann man sich an den Schmerz nicht mehr erinnern. Als Endometriose-Betroffene würde ich trotzdem sagen, dass der Schmerz nicht vergleichbar ist,Endometriose ist irgendwie zerstörerisch und andauernder, die Wehen fand ich ganz anders, schon weil es klare Pausen gibt, aber ich würde schon sagen, der Schmerz ist stärker. Was würde ich nach zwei Geburten weitergeben? 1. Ich konnte in den Schmerzen niemanden nah haben und hätte Wangestreicheln oder Händchen halten nicht ausgehalten. Beim ersten Kind hst mein Mann tatsächlich die ganze Zeit auf der Fensterbank gesessen. Ich brauchte ihn, aber mehr für den psychologischen Beistand. Ih schreibe das, weil der Mann darauf vorbereitet sein sollte und es nicht persönlich nehmen sollte. dann fühlt man sich sonst selbst schlecht. 2. Bei der ersten Geburt hatte ich wegen entsprechender Infos einen Einlauf verlangt und hab das nicht noch mal gemacht. Er hat nicht rechtzeitig den gewünschten Effekt gehabt (Hüstel, aber Du wolltest ja auch Einzelheiten) und dann kam etwas beim Pressen, was mir immer noch furchtbar peinlich ist. Beim zweiten Mal war auch ohne Einlauf alles kein Problem. 3. Ich habe beim ersten Kind echt nicht so richtig geschnallt, nach unten zu drücken und zuviel Kraft in den Kopf gebracht (lauter geplatzte Äderchen im Gesicht...). außerdem meinte der Oberarzt irgendwann:"wenn Sie alle Kraft ins Schreien stecken, wird das nichts mehr." Also (ich glaube, in vielen GebVorbKursen wird das auch gesagt): Mund zu, Kopf nach unten und richtig drücken hilft schon....
    Ich glaube, Du wirst es Super Meistern! Alles Gute C.

    AntwortenLöschen
  10. Ach, noch ein Nachtrag von C: den Film aus Deiner Schulzeit kenne ich auch, denke ich. War das der, in dem die Schwangere sich hinter das Steuer ihres orangenen Käfers zu quetschen versucht? Bei uns sind die Jungs beim Dammschnitz reihenweise aus dem Raum gegangen...:-)

    AntwortenLöschen
  11. Liebe Flora,

    sagen wir es so - die Geburt geht vorbei und dann hast Du ein Baby in Deinen Armen, vielleicht einen Mann an Deiner Seite, der vor Glück weint und Du selbst hast vergessen, wie anstrengend, schmerzhaft, unglaublich und manchmal scheinbar unschaffbar die Geburt war. Währenddessen könntest Du Deinen Mann verflucht haben und Dir geschworen haben, dass Du Dich nie wieder in so eine Lage bringen wirst (und Dein Mann könnte ähnlich denken) - ist aber alles vorbei, dann sorgt das kleine Wesen dafür, dass Du augenblicklich weißt, dass sich die Quälerei gelohnt hat und Du erwägst, das alles nochmal auf Dich zu nehmen. Du hast dafür ja das größte Geschenk bekommen!!!
    Das schreibt Dir eine, die drei Kinder unter Mühen auf die Welt gebracht hat (im übrigen ohne PDA).
    Das ist zwar schon lange her (das erste Mal war vor fast 20 Jahren), aber diese unglaublichen Glücksmomente, die mein Mann und ich hatten, wenn das Kind dann endlich da war, die möchten wir beide nicht missen. Und was vorher war, das erscheint dann wirklich in einem erträglichen Licht..

    AntwortenLöschen
  12. Ich schließe mich Kpunkt an: Die Schmerzen sind schon heftig (bei mir vergleichbar mit starken Bauchkrämpfen bei einer Magen-Darm-Grippe), man kommt an seine Grenzen, aber es lohnt sich! Dass man die Schmerzen anschließend vergisst, kann ich nicht bestätigen, aber sie sind es wert. Ein paar Einträge vorher fiel der Begriff "Migräne" - Migräneschmerzen sind m.E. krass und absolut sinnlos, bei Wehenschmerzen weiß man, dass sie einen weiterbringen, auch wenn man zwischendurch glaubt, keine Kraft mehr zu haben.

    Das schreibt eine Mama, die früher auch dachte, aus Angst vor Geburten niemals Kinder bekommen zu wollen und direkt nach der ersten dann noch im Kreißsaal verkündet hat, dass sie das unbedingt noch einmal erleben muss. Daraus sind mittlerweile vier Kinder geworden (davon übrigens ein Kaiserschnitt, den ich am schmerzhaftesten empfunden habe - da tat es NACH der Geburt weh, als ich es gar nicht mehr gebrauchen konnte). Viele Details, vor denen ich mich selbst beim vierten Mal im Vorfeld gegruselt habe, bekommen im Laufe der Geburt eine Eigendynamik und sind dann gar nicht mehr so schlimm, wie man sie sich vorher ausmalt. Aber das Kopfkino lässt sich leider nicht abstellen.

    Ich wünsche Dir einfach, dass Dir eine Geburt wie meine drei Spontangeburten vergönnt ist: Es tut weh, aber es ist zu schaffen und bereichert Dich um die persönliche Erfahrung, an und über welche eigenen Grenzen Du gehen kannst. Vom Ergebnis ganz zu schweigen....es wird bestimmt das fünftschönste Baby der Welt sein (die vier ersten Plätze habe ich!).

    Und falls Du einen Mutmach-Bericht lesen willst: http://www.babyforum.de/threads/289567-Wie-sch%C3%B6n-dass-Du-geboren-bist

    Alles Gute!!

    AntwortenLöschen
  13. Liebe Flora,

    ich bin erstaunt, es hat dir noch keiner aus deiner Umgebung sämtliche Horrorgeschichten aufgetischt?? :-)
    Das war zumindest immer das was ich zu hören bekam. Sowieso ist man als Schwangere ja nicht mehr vor "guten" Tipps und Ratschlägen gefreit.

    Ich kann mich den Meisten hier anschließen. Es ist wirklich sehr unterschiedliche wie eine Frau die Geburt erlebt.
    Ich habe nun zwei Geburten hinter mir und Ende Mai die 3. vor mir. :-)
    Es ist tatsächlich ein bisschen so, dass man die gaaaaanz schlimmen Momente (wenn es sie denn gibt) vergisst oder sie als nicht mehr so schlimm in Erinnerung behält. ;-) Wirklich schlau die Natur.

    Bisher hatte ich zwei natürliche Geburten und hoffe auch bei der 3. auf eine.
    Bisher bin ich ohne PDA gut ausgekommen, allerdings rede ich während der Geburt auch nicht viel und von daher konnte ich gar nicht danach verlangen. :-)
    Nein, also, ich bin nicht der Typ Frau, der dann massiert werden möchte, Händchen halten und angefeuert werden muss.
    Aber auch das ist ja total unterschiedlich, die eine braucht Nähe, die andere nicht.
    Das siehst du erst dann, wenn es soweit ist.
    Und der Mann muss sich dem anpassen. Du bist da die Hauptakteurin und bestimmst.

    Ich muss ganz ehrlich sagen, ich muss meinen Mann nicht unbedingt dabei haben. (Dieses mal wäre es mir lieber er würde auf die Kinder aufpassen)
    Er darf sowieso nur ausserhalb meines Blickfeldes sitzen, nicht atmen und schon gar nicht reden. :-)
    Ich hatte z.B. auch Glück, dass die ersten zwei Geburten schnell gingen (jeweils Stunden von Anfang bis Ende).... und ein Dammschnitt wird heute wohl nur noch selten gemacht, soweit ich weiß.
    Ich hatte einen kleinen Dammriss, das habe ich schon gemerkt während der Wehe und während des Pressens. Zumindest hat es an einer Stelle ordentlich gebrannt und ich denke, dass das der Moment war.... aber wie deine Lehrerin schon sagte: "Es ist nicht so schlimm wie der Rest!" :-)

    Ach ja, und vielleicht auch ungewöhnlich, ich habe nie einen Geburtstvorbereitungskurs besucht. :-) Das ist nicht mein Ding. So wie ich auch ab der 2. Stunde Yoga geflohen bin.... :-)
    Ich habe auch keine großen Anweisungen gebraucht von der Hebamme, die hat mich meist machen lassen. Atmen kann ich und irgendwie ist das auch ein bisschen von der Natur mitgegeben... finde ich zumindest. :-)
    Ich wurde nicht drauf angesprochen, ob ich nicht an den Übungen teilgenommen habe...

    Ansonsten empfinde ich Wehen schon als eine Naturgewalt die da über einen herein bricht und auf diese muss man sich einlassen und "treiben lassen".... man hört sich das doof an. :-)

    Aber vielleicht würdest du auch sagen, war´s das schon?? So wie meine Nachbarin.

    Du schaffst das, ganz sicher. Es bleibt uns ja auch nix übrig. :-) Tschaaaakkkkkaaaa...
    L. ( aber in Weiblich)

    AntwortenLöschen
  14. Mich überrascht es auch, dass dir keiner "seine" äh "ihre" Geburtsgeschichte erzählt... Meine Freundinnen lassen es sich allesamt nicht nehmen, 2 Stunden nach der Geburt 5-seitige SMS mit komplettem Geburtsverlauf, Blutverlustangaben, Einsatz von Saugglocke, PDA etc. inkl. Zeitangaben zu versenden.

    Ich glaube, ich hätte lieber Freundinnen wie deine...

    AntwortenLöschen
  15. Hallo Flora,

    falls du mal einen Abend ein bisschen mehr Zeit hast und dich nicht von dem besonderen Umstand der Alleingeburt abschrecken lässt, so findest du hier in meinen Augen die offen und ehrlichsten Geburtsberichte:
    http://meinegeburt.blog.de/tags/alleingeburt/

    Liebe Grüße,
    Jule

    AntwortenLöschen
  16. Meine beste Freundin fragte mich im neunten Monat, ob ich ihr erzählen würde, wie die Geburt meiner Töchter war. Ich sagte: "Süße...ein Spaziergang ist es nicht. Aber Du schaffst es, weil Du schon so viel in Deinem Leben geschafft hast. Eine Weisheitszahnextraktion ist wesentlich schlimmer.Und hinterher hält man etwas Einzigartiges in der Hand. Ich rede jetzt nicht vom Zahn."
    Nach der Geburt rief meine Freundin mich an und sagte vorwurfsvoll: "Du hast mich belogen, obwohl ich Deine beste Freundin bin. Die Geburt war das so schmerzhaft, anstrengend, kräfteraubend und qualvoll."
    Ja... ich habe sie belogen, aber weil sie meine beste Freundin ist.

    AntwortenLöschen
  17. Hallo liebe Flora,

    ich bin einer von den seltenen Glücksfällen, die bis zum Tag der Geburtseinleitung keine einzige Wehe hatte. Von daher ging ich genauso ohne Vorstellung in die Geburt wie du dich jetzt fühlst.

    Ich hab zwar unheimlich viel gelesen und Videos geguckt und mich total verrückt gemacht. Und es kam natürlich völlig anders.
    Die Wehen kamen erst häufig genug, aber zu schwach, später kamen sie zwar stark genug, aber nicht häufig genug.
    Die Einleitungsmedikamente wurden bis auf Maximum hochgedreht. Ich hab dann irgendwann gesagt: So mir reichts, bitte PDA.
    Die Hebamme versprach sich dadurch, dass mein Körper loslässt und es geburtstechnisch weitergeht. Tja ist nicht weitergegangen.
    Als die Herztöne vom Baby schlechter wurden, ist es ein Kaiserschnitt geworden. Ich hab das als Verlust empfunden, obwohl ich die Wehen an sich nicht so toll fand. Ich hätts wenigstens gern mal versucht.

    Der erste Schrei meiner Tochter war klischeemäßig und so toll, dass ich sehr lange geheult hab.
    Ich durfte sie kurz sehen und dann ist sie mit der Kinderärztin und der Hebamme weg.

    Mein Mann blieb bei mir, bis ich genäht worden war, wofür ich sehr dankbar bin. (Ansonsten hat er mir praktisch nicht viel helfen können)

    Ich fand den ganzen Kaiserschnitt schmerzhaft trotz Medikemante. Allerdings nicht so schmerzhaft, dass ich es nicht hätte aushalten können. Es war ein komisches Gefühl, weil man in diesem kalten OP mit außerirdisch aussehenden grünen Männchen völlig ausgeliefert durch die PDA unterhalb der Taille bewegungsunfähig und festgeschnallt lag und wußte, man wird aufgeschnitten bzw. zugenäht.
    Aber wenn du schon mal ne OP hattest, kennst du das Gefühl vielleicht?

    Ich würde rückblickend nichts anders machen und ich freue mich schon aufs zweite, wenns denn eins gibt.

    Ich denke, du kannst dich theoretisch auf vieles vorbereiten, indem du dich damit beschäftigst. Nur auf deine eigene Geburt kannst du dich nicht vorbereiten, weil erstens kommt es anders und zweitens als du denkst.

    Meine Hebamme hat uns im Vorbereitungskurs ein schönes Bild genannt: Die Geburt ist wie die Besteigung eines sehr hohen Bergs. Man denkt immer, man kann nicht mehr, kämpft sich trotzdem weiter, weil man ja die Aussicht sehen will und wenn man dann oben ist, sind alle Strapazen erstmal vergessen.
    Dennoch hat man noch eine ganze Weile was davon. (Muskelkater, Blasen an den Füßen usw.)

    Wie schlimm man die Geburt erlebt, hängt auf jedenn Fall von mehreren Faktoren ab:
    - wie gut man grundsätzlich mit Schmerzen umgehen kann
    - wie gut man sich auf den Schmerz einlassen kann, denn man darf nicht gegen den Schmerz arbeiten
    - und natürlich ob es ohne Komplikationen verläuft, denn jede Komplikation macht Angst und das ist nicht gerade hilfreich, wenn man sich auf das größte Abenteuer einlassen soll

    Mach dich nicht verrückt, aber bereite dich so vor, dass du dich informiert genug fühlst, um dich auf das Abenteuer einzulassen :)

    Ich hoffe, das hat dir weitergeholfen.

    AntwortenLöschen
  18. Anonym kann man nur beschränkte Zeichenanzahl posten. Daher jetzt in Teilen:
    Ok, Du wolltest es so. Seien wir also ehrlich. Die Wehen am Anfang sind noch gut auszuhalten, man hat auch immer Erholungsphasen zwischendrin, in denen es mir supergut ging. Aber am Ende waren es BEI MIR so fiese Schmerzen, daß ich kaum noch unterscheiden konnte zwischen ziehend, stechend oder dumpf. Ich lebte quasi im Schmerz. Daher sagen auch viele, daß sie wie benebelt waren. Man kriegt nicht mehr viel anderes mit.

    Das Gute ist, wenn das Kind da ist, sind die Schmerzen sofort weg und es ist eine Riesen Erleichterung. Aber vergessen, nein, das sind sie nicht sofort, auch wenn das viele sagen. Das kommt dann später.

    Dann gibts noch einige Wehen, damit die Plazenta rauskommt, die gehen auszuhalten. Und danach, vor allem beim Stillen, gibt es noch Rückbildungswehen der Gebärmutter. Die können auch nochmal ordentlich ziehen. Das ist dann eher wie heftiger Mensschmerz. Werden aber immer weniger (1-2 Wochen), und auch die Intensität läßt nach.

    Ich war mir vorher unschlüssig, ob ich eine PDA möchte. Als die Schmerzen dann so fies wurden, daß ich ich eine wollte, wurde mir gesagt, daß es nun zu spät dafür wäre. Ebenso mit Trinken. Erst wollte ich nicht, und als ich dann wollte, durfte ich nicht mehr.

    Also nimm, wenn man Dir was anbietet. Aber mach Dich vorher nochmal über die Risiken und Nebenwirkungen einer PDA schlau. Sind schon einige. Außerdem sitzt die nicht immer sofort, und es kann mehrmals gestochen werden. Ich persönlich bin im Nachhinein froh, daß ich keine bekommen habe. Es ist wohl oft so, daß bei einer PDA die Wehen nachlassen, sodaß man dann an einen Wehentropf kommt. Dann wieder ein wehenberuhigendes Mittel. Hin und her, und am Ende doch ein Kaiserschnitt gemacht werden muß. Und ich als Narkose-Schisser... Dies ist jedoch nur angelesene Erfahrung aus Geburtsberichten aus einem Babyforum.

    Mein Mann war mit dabei, weil er es so wollte. Mir persönlich hat es nicht soviel gebracht, außer, daß er jetzt einen Heidenrespekt vor meiner "Geburtsarbeit" hat.
    Jegliches "Anfeuern" usw. hatte ich ihm vorher schon untersagt, er hat doch gar keine Ahnung von meinen Schmerzen, ich tu doch schon alles, was ich kann! Wenn er dann noch ein "Los, los, weiter" losgelassen hätte, wäre ich ihm verbal ins Gesicht gesprungen! Auch Streicheln etc. hat mich eher abgelenkt vom Konzentrieren, als entspannt. Das ist aber von Frau zu Frau unterschiedlich.

    Wobei aber Männer SEHR unterstützen können, ist, Deinen Willen durchzusetzen. Als Gebärende, insbesondere Erstgebärende, wird man von einigen Ärzten und Schwestern nicht ernstgenommen, nach dem Motto: "Die Frau ist im Moment eh nicht zurechnungsfähig." Und das kann ich ja gar nicht haben, übergangen ("ja, das war gerade ein Einlauf, den wir da gemacht haben", "sie bekommen jetzt eine Braunüle in die Hand, das muß sein" - nee, eben nicht) und als hysterisch dargestellt zu werden.
    Zum Beispiel, wenn das CTG, welches man (meistens) durchgängig angelegt hat, keine Wehen aufzeichnet. Aber man trotzdem welche hat. Bei mir hat es immer nur ganz schwach angezeigt. Da waren durchaus Hebammen dabei, die meinten, ich hätte keine Wehen und würde mich nur so anstellen. Das habe ich jetzt im Nachhinein auch von einigen anderen Müttern gehört. Es scheint gar nicht so selten zu sein, daß das entweder falsch angelegt ist oder aus anderen Gründen spinnt.
    Also: Mann dabei, super Idee! Es ist gut, jemand dabei zu haben, der Dich unterstützt und Dir vertraut ist. Du mußt ihn nur entsprechend briefen, s.o. Außerdem kann er sich nach der Geburt wahlweise um Dich oder das Kleine kümmern (anziehen durfte meiner machen).

    AntwortenLöschen
  19. Weiter gehts:
    Achja, und falls Du einen Dammschnitt bekommst oder reißt: Laß Dich unbedingt betäuben beim Nähen. Das Gepiekse war mir so unangenehm. Ungefähr wie Blutabnehmen, aber dauernd hintereinander. Und dauernd meinte die Ärztin, sie sei gleich fertig. Das Gleich zog sich eine Viertelstunde hin. Ich wollte mich nicht "anstellen" für ein paar Stiche und war viel zu schüchtern, um zu sagen, so jetzt reichts, bitte betäuben. Die lange Zeit kommt daher, daß alle verschiedenen Gewebeschichten einzeln genäht werden müssen.

    Es kann auch vorkommen, daß einige Ärzte vorschnell zu einem Kaiserschnitt raten. (Kreissaal muß frei werden etc.) Da ist man dann auf die Erfahrung einer Hebamme angewiesen, der du möglichst vertrauen können solltest. Ich würde Dir daher empfehlen, möglichst bald eine Beleghebamme zu suchen, die sind immer schnell ausgebucht. Im Sommer haben auch viele Urlaub, das sollte man nicht unterschätzen. Auch wenn sich das noch viel zu früh anhört und auch noch nicht ins derzeitige Gefühl paßt.

    Und mach ein Geburtsvorbereitungsgespräch bei Deinem noch auszuwählenden Wunschkrankenhaus, da werden Dir viele Sachen erklärt, die gemacht werden können/sollen/müssen, und die ganzen Formulare für eventuelle Einwilligungen schon mitgegeben. Da kannst Du Dir in Ruhe schonmal alles durchlesen, in den Wehen ist es eher schlecht (eigene Erfahrung). Außerdem notieren die dort schonmal Deine persönlichen Angaben (OPs etc.)und Deine Wünsche wie z.B. Kaiserschnitt - nur wenns nicht mehr anders geht, Schmerzmittel etc.

    Aus meiner Erfahrung heraus solltest Du Dich möglichst früh (5. Monat ist ideal) um alles kümmern, Krankenhäuser und Kreisssäle besichtigen, Geburtsvorbereitungskurs, Nachsorgehebamme, Rückbildungskurs buchen. Die Guten sind trotz Kindermangel in diesem Land meist früh ausgebucht. Ich konnte den Geburtsvorbereitungskurs nicht zu Ende besuchen, weil ich strikte Bettruhe halten mußte. Das war schon doof. Zum Glück hatte ich die Krankenhäuser schon abgeklappert.

    Ich hoffe, das hat Dich jetzt nicht abgeschreckt. Aber ich kenne das, ich will auch immer alles genau wissen.
    Alles Gute! :)

    AntwortenLöschen
  20. Hallo Flora,

    meiner Erfahrung nach kommen die Frauen am besten mit ihren Geburten klar - wie sie auch waren - die sich zuvor kein genaues "Drehbuch" -ausgedacht haben im Sinne von - nach dem Abbrennen der Räucherstäbchen läuft dann beim ersten Schrei des Babys diese und jene Musik....

    Ich hatte sehr geringe Vorstellungen bzgl. meiner Geburten - außer dass ich eine PDA wollte - die ich dann wegen schlechter Blutwerte auch nicht bekommen habe - und habe beide sehr gut weggesteckt, obwohl der Verlauf sicher alles andere als traumhaft war. Bei beiden Geburten war ich dankbar ein Uniklinik mit angeschlossener Kinderklinik gewählt zu haben - obwohl es im Vorfeld keinerlei Anzeichen dafür gab, dass ich diese benötigen würde.

    Die wichtigste Geburtsvorbereitung - und wie sich dann leider auch herausstellte auch notwendigste - war im Vorfeld mit meinem Mann abgeklärt zu haben "Was will ich" und wie er entscheiden soll wenn die Frage auftaucht "Was hat oberste Priorität: das Wohl des Kindes oder das Wohl der Mutter?". Ich habe mir von ihm hoch und heilig versprechen lassen, dass er sich an unsere Absprachen hält wenn es zu diesen Entscheidungen kommt und ich mich nicht mehr selbst dazu äußern kann. Das war für mich wirklich wichtig - und er hat sich auch daran gehalten.

    Ich wünsche Dir eine eine entspannte Rest-Schwangerschaft und alles Gute für die Geburt.

    AntwortenLöschen
  21. So, jetzt leg ich auch mal los.
    Das Problem mit dem Erzählen ist oft, dass mir alle meine Mädels aus der Krabbelgruppe von den Horrorstorys erzählt haben und ich es doof fand, dann zu sagen, oh, bei mir war alles easy peasy, brauchte keine PDA, war sehr angenehm und überhaupt kein Drama. Sowas erzählt man nicht, da komm ich mir ja doof vor. Es erzählten nur die mit Horrorstories oder KS, die mit leichten Geburten (immerhin 50%) lächelten dann nur verlegen. "Leicht" stimmt auch nur zum Teil, denn natürlich gab es unangenehme Momente und Schmerzen, aber das ist doch alles relativ. Die Hebamme im GVK sagte, die Wehenschmerzen wären das schlimmste, was sie je erlebt hätte.
    Die Dame hat wohl keine Endometriose.
    Ich finde es bedeutend (!!) schmerzvoller, mit dem Zeh an die Tür zu stoßen. DAS sind Schmerzen! Aber schnell vorbei und das ist der Nachteil der Wehen: Sie dauern halt. Meine waren wie starke Endometrioseschmerzen, also schon fies mit Übelkeit und kompletter Körperschmerz, aber mit Pause!! Völlig schmerzfreien Pausen! Das sind die Eröffnungswehen. Später kommen die Presswehen, die tun an sich überhaupt nicht mehr weh, sind halt anstrengend (Magnesium mitnehmen! Mann, waren meine Muskeln hinterher platt), der Austritt des Kopfes an sich schon wieder, aber das ist auch nur ein kurzer Moment.
    Wichtig ist glaub ich die Erwartungshaltung. Wenn man erwartet, dass alles total schlimm wird, dann verkrampft man und es wird total schlimm. Ich war zB in der Wanne, das war total entspannend, warm (ich zitterte bei den Wehen vorher), duftend, sehr nett!
    Ich kann dir ein Buch empfehlen: "Die selbstbestimmte Geburt" von Ina May Gaskin. Das ist eine Hebamme, die sanfte Hebammengeburt propagiert und zum Teil etwas sehr esoterisch ist (Das ist durchaus eine Warnung). Bei dem Buch gibts im ersten Teil Erfahrungsberichte, die sind zT sehr übertrieben, amerikanisch und schwer zu ertragen. Aber durchweg positiv. Manchmal halt etwas zu sehr. Kann man auch überlesen. Man muß sich einiges wegdenken bei dem Buch. ABER die Dame weiß wovon sie spricht, wenn sie zB über die Bedeutung des Schließmuskels spricht: Fühlst du dich irgendwie unangenehm bei der Geburt, weil es kalt ist, die Hebamme doof, der Arzt unsympatisch, du Angst hast, usw, dann machst du "zu" und aus ist. Find ich logisch. Extrem wichtig ist daher, dass du dich entspannen und loslassen kannst.
    Weitere Tips: Bei den Eröffnungswehen am besten Becken frei haben (nicht sitzen/liegen, eher hocken/Stehen) und nach vorne beugen (!). Wehen im Auto oder beim CTG liegen tun weh! Man muß auch nicht liegen beim CTG, das kann man verweigern! DU entscheidest, was du tust! Ebenso Presswehen: Hocke usw ist besser, weil Schwerkraft nutzend. Liegen ist gegen die Schwerkraft und fürs Becken (Geburtsweg!) ungünstig. Tut mehr weh und dauert länger im Liegen! Geburten in der Hocke haben weniger Dammschnitte, schon allein weil die Ärzte schlechter rankommen ;-)
    Mein Mann war nicht sooo scharf auf die Austreibungsphase und ich finde den Mann da auch überflüssig. Bei der Eröffnungsphase, die sich ja hinziehen kann, hilft er sehr beim Unterhalten und Kümmern, aber bei den Presswehen brauchte ich ihn nicht.... ;-)
    Also, nur nicht Bange machen lassen, das ist alles nicht so schlimm!

    Bernstein

    ps: falls du Vorderwandplazenta hast, kann es übrigens noch dauern mit dem Spüren vom Kleinen. Fühlt sich an wie kleine Füße, die von innen gegen die Bauchwand treten, aber die Vorderwandplazenta puffert das ab! Oder wenn du viel Fruchtwasser hast. Und meist weiß man dann auch hinterher wenn es mehr wird erst, dass das wohl vorher auch schon das Baby war.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. oh sehr schön, das kann ich so ziemlich unterschreiben :) und den tip mit dem magnesium werd ich nächstes mal beherzigen, ich hatte wahnsinns muskelkater am tag nach der entbindung... in den armen XD vielleicht hilfts ja!

      Löschen
  22. Dieses Video zeigt zwei Männer, die sich getraut haben, mit Hilfe von auf dem Bauch platzierten Elektroden, den Geburtsschmerz nachzuvollziehen. Am Anfang finden sie es noch lustig, aber schon kurz darauf muss einer von ihnen das Experiment abbrechen. Einer hält durch, allerdings wurde das Experiment auf gerade mal zwei Stunden verkürzt. Die meisten Erstgeburten dauern ein vielfaches länger (bei mir waren es von der ersten Wehe bis zum Kind 13 Stunden). Frauen können einfach besser mit Schmerzen umgehen.

    http://www.youtube.com/watch?v=ZlsPXpR2ORU

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Naja, ich bin eine Frau, aber für ein blödes Youtube Experiment würde ich diese Schmerzen auch nicht aushalten wollen...das ist es doch gerade bei der Geburt: am Ende kriegt man ja zur Belohnung das Kind auf die Brust gelegt und das ist die ganze Zeit die Motivszion!

      Löschen
    2. Ne, ich auch nicht. Um Gottes Willen! Aber die Männer können ruhig mal zu spüren bekommen, wie wir Frauen leiden müssen, dafür daß sie Väter werden können. ;)

      Löschen
  23. Ich habe es nur bis zum Beginn der Presswehen geschafft, dann gab es den Notausgang per Keiserschnitt (ungünstig gefromtes Becken, Herztonabfälle am laufenden Band, Nabelschnur doppelt um den Hals usw.) Aber bis dahin - immerhin knapp 20 Stunden seit der ersten Wehe - war es machbar, an Doping gab es nur einen Schmerztropf. Und auch wenn das klingt wie der Supergau - so weit gekommen und dann doch der KS - für mich war das wichtig um mit dem ganzen zurecht kommen zu können, ich bin auch nicht traumatisiert. Man kann also auch solche Geburten gut weg stecken, auch wenn es vielen anders geht. Und im Grunde habe ich es erlebt wie in einem Film, da war kein Platz für Angst um mich oder um den (mittlerweile 6 Wochen alten) Bauchbewohner. Die Natur regelt das schon sehr geschickt.
    Tina

    AntwortenLöschen
  24. Liebe Flora,

    Am geposteten Bild und dem Thema kann man erkennen: Du glaubst jetzt an diese Schwangerschaft! Und das ist doch etwas richtig Schönes, oder? C aus K

    AntwortenLöschen
  25. Genau das wollte ich auch schon schreiben. Sehr schön, sowas zu lesen :)

    AntwortenLöschen
  26. Flora, ich wollte vor der Geburt auch wissen, wie sich das anfühlt. Eine Freundin sagte mir: "Als würdest Du eine Melone kacken." So derb es klingt: So ist es. :)

    AntwortenLöschen
  27. Liebe Flora,
    hier kommt mal ein Erfahrungsbericht nur mit Kaiserschnitt: Ich hatte einen vorzeitigen Blasensprung, und da das Kind komplett schief lag, Herztöne schlecht, ließen mir die Hebamme und die Ärzte auch keine Wahl: Sofort Kaiserschnitt. War aber überhaupt nicht schlimm, ich habe alles mitbekommen, die Kleine wurde mir gleich auf die Brust gelegt und es war nur schön!
    Auch das Setzen der Anästhesie in den Rücken war nicht schlimm – einen Mückenstich merkt man mehr.
    Schmerzen hinterher hatte ich auch nur wenig – und wenn, war es eher ein kleines Ziehen. Die „Schmerzlosigkeit“ lag wohl darin begründet, dass ich energisch Schmerzmittel gefordert habe, die anscheinend danach („das ist schlecht für den Darm“?????) ungern gegeben werden. Ich sollte auch eine Stunde nach dem Kaiserschnitt einen Spaziergang durch den Flur machen, was gar nicht ging. Und: Meinem Darm ging’s prima, auch mit Schmerzmittel. Man muss es eben nur einfordern.
    Und ich habe überhaupt KEIN Trauma oder Versagensgefühl wg. Kaiserschnitt – im Gegenteil, auf eine spontane Geburt (die ja unbestreitbar besser für den Körper ist), mit oder ohne PDA war ich wirklich nicht wild. Aber da ist eben jede Frau anders gestrickt. Hauptsache, mein Kind ist gesund, wie es nun auf die Welt kommt, ist doch nicht das Wichtigste. Ich wünsche dir alles Gute :-)

    Liebe Grüße, G.

    AntwortenLöschen
  28. Liebe Flora,

    meine Hebamme sagte mir bei den ersten Wehen folgendes:

    "Entspann dich! Dein Körper wurde dafür gemacht dieses Kind zu gebären und du kannst deinem Körper ab jetzt vertrauen. Er wird dir schon zeigen wie es geht!"

    Und das ist SO wahr...

    Rabea

    AntwortenLöschen
  29. Liebe Flora,

    wie viele Vorrednerinnen schon gesagt haben, ist das Geburtserlebnis total individuell. Ob es eine "schöne Geburt" wird oder eher nicht, ist zu einem guten Teil Glückssache, aber was Du tun kannst, ist, Dir einen Ort zu suchen, wo Du den Leuten vertrauen und Dich wohlfühlen kannst.

    Du wolltest ja Vergleiche. Also: Erstmal wie Menstruationsbeschwerden. Das steigert sich stufenlos zu einem Riesendruck, Kraft, ja o.k. auch Schmerz, es hat was von Wellen/Naturgewalt. Da hilft die eingeübte Atemtechnik (wenn Du keine geübt hast, leitet Dich die Hebamme an), und dazwischen machst Du Scherze, klönst, guckst Video oder irgendwas.
    Dann kommt eine kurze Phase "oh Gott, das geht ja gar nicht", Du weißt nicht, ob Schnappatmung oder Schreien, Sitzen oder Liegen oder doch aufs Klo.
    Dann kommt das Kind, das fühlt sich leider wirklich an, als müsstest Du eine Honigmelone sch...
    Und dann hast Du das wunderschönste Kind der Welt und das ganze wird ein tolles Erlebnis gewesen sein - natürlich hinterher wesentlich schöner als währenddessen.

    Und nimm den Mann mit, zu irgendwas wirst Du ihn schon gebrauchen können, und es ist wichtig für die Vater-Kind-Beziehung.

    LG von Almut

    AntwortenLöschen
  30. Auch ich wollte vorbereitet sein, habe 36 Stunden gekämpft und dann musste mein Sohn doch per Notkaiserschnitt geholt werden. Anders als ich es mir vorgestellt habe, Wehen sind sehr schmerzhaft, ich hätte das Gefühl von innen reißt mich etwas auf....aber letztendlich zählt nur, dass das baby gesund in deinen Armen liegt. Auf meinen Mann hätte ich keine Sekunde verzichten wollen. Du machst das schon, alles liebe!!!

    AntwortenLöschen
  31. hier ist mein geburtsbericht, ich denke mit allen details, auch den aua-details, aber doch eher lustig geschrieben. war aber auch ne schöne geburt, wenn man das so sagen kann :)
    http://takifugu-ori.blogspot.de/2012/06/geburtsbericht.html

    und nu les ich die kommentare vor meinem :)

    AntwortenLöschen
  32. Ich heiße Hidago Daniel. Ich habe versprochen, anderen die wunderbare Arbeit von ihm zu erzählen, der meine Ex-Freundin zu mir zurückgebracht hat. Er ist DR.WEALTHY, ein Zauberarzt, der meine Ex zurückbringen konnte. Mein Ex verließ mich noch am selben Tag, als sie ihre Freundin an meiner Stelle traf, von der ich, ohne es zu wissen, nichts mit ihr zu tun hatte. Sie wurde beim Anblick ihrer Freundin wütend und ich war verwirrt, wenn sie anfänglich sauer auf sie war. Tage in Wochen und Wochen in Monaten sprach meine Ex-Freundin kein Wort mit mir, als sie wegging. Was sollte ich tun? Auf diese Weise habe ich DR.WEALTHY im Internet kontaktiert, der nach einigen Verfahren und Fortschritten meinen Ex zurückgebracht hat. Worte reichen nicht aus, um meine Gefühle auszudrücken und was DR.WEALTHY für mich getan hat. Er hob wirklich eine schwere Last von meiner Brust. Denken Sie bitte nicht, dass Ihre Situation zu primitiv oder zu schwierig und kompliziert ist, als dass jemand sie verstehen könnte. Kontaktieren Sie DR.WEALTHY und finden Sie wieder Freude, kontaktieren Sie ihn weiter; wealthylovespell@gmail.com Sie sprechen auch mit ihm unter +2348105150446

    AntwortenLöschen