Dienstag, 20. März 2012

Danke, lieber kein Kaffee.

Hier sitze ich in meinem Kashmirpulli (war im Sale, aber das sehen vermutlich selbst die scharfen Augen der Adoptionsinspektorinnen nicht), einem Sekretärinnen-mit-Brille-Porno-Rock und dezentem Make-up und gehe innerlich die Wände hoch, während meine Hände sich losgekoppelt haben vom Rest meines Körpers und den Text für eine Broschüre in die Tasten hacken. Und dabei ist das heute vermutlich ein Termin, bei dem wir gar nichts sagen oder tun müssen, sondern nur zu mehreren nervösen Paaren in einem freudlosen Behördenraum auf unbequemen Stühlen herumrutschen, während eine Dame uns erläutert, was in den nächsten Tagen/Monaten/Jahren auf uns zukommt, wenn wir das hier wirklich durchziehen wollen.

Magengrube, hier spricht der Captain. Wir durchfliegen leichte Turbulenzen. Es besteht kein Anlass, ich wiederhole, kein Anlass zur Unruhe. Bleiben Sie auf Ihrem Platz, schnallen Sie sich an, und jetzt bringen wir diese dämliche Broschüre zu Ende.

Irgendwie habe ich gerade gegenüber dem ganzen Abkürzungsbetrieb dieses Gefühl, als würde ich in der Mittagspause meinem Arbeitgeber entwischen, um anderswo ein Vorstellungsgespräch zu bestreiten - bloß um mal zu sehen. (Sogar die Klamotte stimmt.) Eine Mischung aus Abenteuerlust, Ätschbätsch und bloß nicht erwischt werden wollen.

1 Kommentar:

  1. Einatmen.Ausatmen.Einatmen....

    Nun bin ich selber sowas von aufgeregt! Jetzt geht bald was,wirst sehen!!

    Ich freue mich auch,dass es Dir wieder so gut geht!

    die Claudi

    P.S.:Du schreibst sooo toll! Kann 's immer total nachfühlen!

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