Und zwar deshalb, weil zu allem anderen Generve nun auch noch das blöde WLAN seinen Geist aufgegeben hat und ich hier zwischen L.s noch nicht gesichteten Zeitungsausschnitten, der Heizung und dem Telefonanschluss kauere.
Mit einem Würmchenbucheintrag hat vermutlich niemand mehr gerechnet, und ich ehrlich gesagt auch nicht. Denn ein bisschen ist mir die Lektüre schon auf die Pelle gegangen. Das, was mich immer davon abgehalten hat, mich zu viel in Foren rumzutreiben oder auch die medizinischen Feinheiten der Behandlung bis ins kleinste Detail mit Familie und Freunden zu erörtern - die Angst vor zu viel widersprüchlicher, nicht belegter und beunruhigender Information - hat sich bei den Büchern voll bestätigt. Natürlich habe ich mich auch drüber lustig gemacht, wenn man laut Zita West kein Leitungswasser trinken darf, aber wenn man irgendwann zum dritten Mal liest, dass Aluminiumtöpfe von nun an verboten sind, dann wird einem mulmig, und man sieht die eigenen Töpfe mit ganz anderen Augen. Sind die nun aus Aluminium? Oder nicht? Und wenn ja, wie gefährlich genau sind Alutöpfe? Und warum? Stehen sie eher in der Nachbarschaft einer Flasche Doppelkorn, oder ist alufreies Kochen eher so etwas wie ein Fruchtbarkeits-Wellness-Faktor, ähnlich wie "einfach mal einen Abend auf dem Sofa sitzen und entspannen"? Ich wollte fast, ich hätte gar nicht erst damit angefangen, aber nun hab ich eben angefangen, und wie das so ist, sitzen die Bücher nun da und starren mich an. Und dann kommt auch noch dazu, dass es nicht meine Bücher sind, sondern nur geliehene, und langsam wird es höchste Zeit, sie der Ausleiherin zurückzuschicken. Also weiter, nützt ja nichts.
In den letzten Tagen habe ich mich vor allem mit Herrn Bednarz' Erfahrungsbericht "Überleben an der Wickelfront" und mit dem Body Shop-Buch "Mamatoto" beschäftigt. Bednarz ist wirklich streckenweise lustig, aber seine IVF-Erfahrungen machen nur einen Teil der Geschichte aus - aus irgend einem Grund dachte ich, das Buch handelt von nichts anderem. Und das, was er schreibt, macht nicht gerade Mut, auch wenn er ja am Ende Glück hatte. Die Kapitel, in denen es darum geht, wie wahnsinnig komisch-stressig das Leben ist, wenn morgens um sechs die drei süßen Kleinen angekrochen kommen, und die Geschichten vom Breigekleckse und der Sehnsucht nach Kinoabenden zu zweit habe ich ziemlich flott überblättert, ich fürchte, wir Abkürzungs-Zyklus-Frauen können uns da nicht so richtig auf die Schenkel klopfen. (Nu geht das schon los: erst neide ich lieben Verwandten angeblich den Nachwuchs, und nun will ich keine Spaßgeschichten über Kleinkinder mehr lesen. Das lassen wir gar nicht erst einreißen, bitte!)
"Mamatoto" ist ein Buch, das sich dem Kinderkriegen als natürlichem, ewig-weiblichem Mysterium widmet, es gibt jede Menge Fruchtbarkeits- und Verhütungstricks von Naturvölkern, Geburtsgesänge aus Indien, aber auch Kapitel über die richtige, natürliche Körperstellung bei der Geburt, Mondphasen und Zyklus usw. Das Ganze ist bestimmt ein schönes Erbauungsbuch, wenn man mit einem gesunden Kind im sechsten Monat schwanger ist und einen verregneten Samstag auf der Couch totzuschlagen hat. Wenn man sich (noch) auf der anderen Seite des Vorhangs befindet, dann deprimiert all das Gerede über Natur hier, Natur da, und wie wunderbar das alles eingerichtet ist, ein bisschen.
So. Wieder zwei Bücher reif für die Rücksende-Kiste, und ich glaube, von den verbleibenden kann ich ein paar sofort aussortieren, weil mich schon der Titel und der Klappentext so nerven, dass es sowieso keinen Zweck hätte - ich kenn mich, wenn ich einmal dicht gemacht habe, dann bleibt die Klappe zu.
invisible apple cake
vor 5 Tagen
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