Sonntag, 19. Juli 2009

Kämpft, ihr Blümchen!

Das ist die Sorte Bettruhe, von der mancher Zwölfjährige träumt. Wie blau machen, nur ohne die Angst, dass Mutti was merkt: ich muss noch nicht mal krank tun (also hüsteln oder krächzen oder das Fieberthermometer an die Glühbirne halten), und es hat den entscheidenden Vorteil, dass es inzwischen Laptops gibt, die mit ins Bett dürfen und auf denen man Blogs lesen und schreiben, DVDs gucken und noch tausend andere Sachen machen darf. Wenn mir das zu langweilig wird, muss ich nur mit dem kleinen Finger winken, und man reicht mir Käsetoasts, Süppchen und Blumensträuße. Weitere Vorteile: ich bin nicht ansteckend, ich darf alles essen, mir ist nicht schlecht, ich muss kein pinkfarbenes Penicillin schlucken, niemand schiebt mir einen Holzspatel bis hinter die Würgegrenze in den Hals, und niemand zwingt mich, zermatschte Bananen zu essen. Neben mir steht auch kein Eimer, ich muss keinen Schal tragen, und zum ersten Mal in meinem Leben habe ich etwas gemeinsam mit Sophia Loren! Die musste nämlich laut L. ihre ganze Schwangerschaft hindurch liegen. Und mit Sofia Loren kann man gar nicht genug Gemeinsamkeiten haben.

Es hat aber auch einen entscheidenden Nachteil: Hier geht es um mehr als darum, einer Mathearbeit aus dem Weg zu gehen. Und nun hab ich die Beiden sogar auch noch auf dem Ultraschall-Schirm im Krankenhaus gesehen, schöner Mist. (Sie sahen übrigens ungefähr so aus wie ungeknackte Mandeln.) Und eigentlich kann ich so verflixt wenig tun. Ich kann nur langsam machen, mich bedienen lassen, liegen und Daumen drücken. Und das Beste hoffen für den Ultraschall morgen früh. Ach, ihr zwei gesichtslosen Nubbelchen, ich zähle auf Euch. Ich liege, so doll ich kann, und ihr müsst euch festklammern, so doll ihr könnt. Versprecht ihr das?

Von meinem Eis für Nur Noch Jedes Dritte Mal Nachsehen, Ob Ich Blute bin ich jedenfalls so weit entfernt wie noch nie. Und das Nachsehen lohnt sich, ich blute. Zum Glück ist es im Moment nur bräunliches und damit „altes Blut“ (einer der ekligsten Ausdrücke, die ich je gehört habe), was wohl ein gutes Zeichen ist. Nun muss ich hoffen, dass es nicht frischer, röter und mehr wird.
Es wird überhaupt viel gehofft hier in letzter Zeit.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen