Mittwoch, 10. Juni 2009

Loch im Bauch

Unterbrechungen sind eine feine Sache. Sechs Wochen Sommerferien, und ich stehe aufgeregt im Schreibwarenladen, kaufe mir von meinem ganzen Taschengeld neue Buntstifte, einen Tintenkiller, neue Hefte und einen neuen Radiergummi, und wenn das Geld noch reicht, auch ein Wackelbild-Snoopy-Lineal. Und ich freue mich darauf, sie zu benutzen, und wie! Fünf Jahre nicht gesehen, und ich bin ganz wild auf mein Abitreffen, wo ich dann Nudelsalat mit Leuten esse, vor denen ich mich früher größtenteils entweder gefürchtet habe oder die ich nicht leiden konnte. Elf Monate Unterbrechung, und ich bin glücklich, wenn ich „Last Christmas“ im Radio höre. Sechs Monate nicht zuhause, und ich könnte heulen vor Rührung, dass meine Eltern die Dusche im Kinderbad immer noch nicht repariert haben. Und fast zwei Monate Pause, und ich freue mich wie Bolle, dass ich mir morgen eine Spritze mit einer Flüssigkeit setzen darf, die vermutlich aus dem Urin von syphilitischen Igeln oder aus den Haaren alternder Bademeister gemacht wird. Irgendsowas halt. Ich hab schon vergessen, was es genau war, aber es war eklig, und ich habe es lieber schnell vergessen und NICHT WEITERGEGOOGELT, auch wenn ich auf meinen Händen sitzen musste, um mich zu beherrschen.

Ich freu mir ein Loch in den Bauch, dass ich mir morgen ein Loch in den Bauch mache.
Gonal, alte Suppe, du hast mir gefehlt! Und morgen kommt dann der Bericht, der auch den Ängstlichsten unter Euch klar macht, dass ihr euch nicht fürchten müsst. Jedenfalls nicht davor.

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