Montag, 14. September 2009

Ein Fisch namens Flora

Die Sachen stehen seit gestern Abend auf ebay, und ich reibe mir die Hände in heller Vorfreude, wie ich mit meinen zu erwartenden 7,20€ gewaltig einen draufmachen werde. Wobei vielleicht der üble Zauber auch gebrochen werden konnte dadurch, dass wir diesmal alles über L. eingestellt haben, der ja das Verkaufsglück scheinbar gepachtet hat. (Schon wieder zieht sein oller Kram die Beobachter an wie der Honig die Fliegen. Es ist ekelhaft.)

Dann kann ich noch vermelden, dass ich nun am Donnerstag Morgen einen Arzttermin habe, bei dem wir meiner Blutgerinnung zu Leibe rücken. Das sind zwar noch drei Tage, aber schon da angerufen und den Termin gemacht zu haben, fühlt sich an, als müsste diese olle Bluterei nun wirklich langsam die Muffen bekommen. Richtig so. Dir werde ich beibringen, Bluterei, mich hier wochenlang so zu nerven!

Zur Statitstik:
Zigaretten: Immer noch null. Aber das große Mädchenwochenende rückt näher und näher und damit die Aussicht auf mehrere Stunden unter Mädchen, von denen die Hälfte unter Alkohol Kette raucht, und dann brezeln wir uns auf und gehen aus und die Nacht ist jung und keiner weiß, was sie bringt! So in etwa. Außerdem ist L., meine Kontrollinstanz, nicht dabei. Das darf hier niemand falsch verstehen, L. ist nicht meine Anstandsdame, aber ein bisschen genervt ist er schon, wenn ich rauche (wobei er selbst ganz gerne mal eine raucht, aber das ist - wie er völlig zu Recht sagt - was anderes, denn bei ihm gerät es nicht so außer Kontrolle und er grämt sich hinterher nicht so). Aber selbst, wenn er gar nichts sagt, weiß ich, dass er es riechen kann, und eine Nacht außer Haus entzieht mich dieser Kontrolle - also: Berlin, Stadt der Fluppen.
Gut. WÜRDE ich nun allerdings ab Donnerstag unter dem Einfluss eines nagelneuen Medikamentes stehen, das meine Blutgerinnung steigern soll, dann KÖNNTE ich mir vorstellen, vorsichtshalber doch lieber keinen Schlaganfall oder dergleichen zu riskieren und es sein zu lassen. Würde, könnte, hätte.

Blut: Gestern tagsüber ein bisschen, heute morgen dagegen nichts. Öfter mal was Neues.

Jobangebote: Bisher null. Das ist wirklich ein schlechter Scherz für jemanden, der jahrelang geschuftet hat wie ein Muli. (Oder sagt man Kuli? Mulis stehen ja eher so auf der Wiese rum und kauen irgendwas.)

Dann noch eine Nachricht an die liebe Wilma: natürlich wäre ich sehr, sehr gerne dein Facebook-Fisch. Aber ich habe im Moment noch ein kleines Anonymitäts-Problem. Nicht vor euch - mit euch würde ich mich jederzeit auf eine Brause oder sonstwas treffen und dabei keine Papiertüte überm Kopf tragen. Aber ich hänge doch im Moment noch in der Warteschleife für einen Job. Und den kann ich, fürchte ich, vergessen, wenn man mich mit fünf Minuten gegoogel plötzlich mit diesem Blog in Verbindung bringt und weiß, dass ich gerade alles, alles tue, um bald schwanger zu werden.

Ich weiß, dass ein Arbeitgeber da gesetzlich gar nichts zu wollen und zu meckern hat. Aber das ist die Theorie, und die wirkliche Welt sieht anders aus, und leider muss ich damit leben, ob zu meinem Vorteil oder Nachteil, dass man in meiner Branche irre schnell seinen Ruf weg hat und die Leute sehr, sehr redselig sind. Das war bisher immer gut für mich, nun ist es eben einmal schlecht für mich.

Das Gemeine dabei ist, eigentlich hat mein angehener Arbeitgeber gar nichts zu befürchten. Denn abgesehen von der sehr realen Möglichkeit, dass es vielleicht ja doch nie klappt und er dann eine Angestellte hat, die sich wie bekloppt in die Arbeit wirft, um sich davon abzulenken, hat L. schon mehrfach angemeldet, dass er sich drum reißt, den Löwenanteil der Kindererziehung zu übernehmen. Denn er hat zwar einen Job, aber an dem hängt er nicht halb so sehr wie ich an meinem. Hier geht es also gar nicht darum, einen Arbeitgeber einzulullen, dann fix schwanger zu werden und wieder raus zu sein aus der Knochenmühle. Aber mach was, danach würde es eben riechen, wenn jemand - und da sind wir wieder - die jobsuchende Flora mit der Kinderwunsch-bloggenden Flora zusammenbringen würde. (FALLS das aber doch passieren sollte: unbekannter Arbeitgeber, siehst du? Ich meine es ernst! Du hättest eine echte Arbeitsbiene unter Vertrag, die nicht nur empfängnisbehindert ist - dickes Plus für weibliche Angestellte - sondern für die Arbeit auch noch die ideale Lösung für die meisten der daraus resultierenden Probleme ist. Wenn das nicht verlockend klingt?)

Und deshalb kann ich leider erst dann ein Facebook-Fisch im Aquarium von Dir, liebe Wilma, werden, wenn ich einen Job habe, schwanger bin und die ersten drei Monate endlich hinter mir liegen. Am liebsten ohne Blut und andere Schikanen. Aber dann ganz bestimmt!

1 Kommentar:

  1. Liebste Flora, da ich nun auch endlich wieder im Netz und an der Welt teilhaben kann...
    Mach Dir keinen Kopf, bestell Dir den Job, der richtig ist für Dich, die Kinder werden auch noch ausgeliefert werden und dann treffen wir uns ohne Säcke über dem Kopf auf eine Brause und stänkern über unsere Fische!
    Versteh ich voll und ganz, mein Mann heisst schliesslich auch nicht Fred und fährt barfuss in den Steinbruch zur Arbeit.
    Herzlich, Wilma

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