Freitag, 18. September 2009

Ein Wiedersehen mit alten Freunden

Manchmal vergisst man völlig, dass man noch einen riesigen Becher Schokoladeneis im Gefrierschrank hat, und dann kommt der Moment, wo es einem wieder einfällt. So ähnlich habe ich mich gestern Abend gefühlt, als mir wieder einfiel, dass da ja noch irgendwo Jeeves&Wooster rumstehen, die ich während der Schwangerschaft nicht gucken durfte, weil L. befürchtete, vor Lachen würde das Würmchen aus mir rausgeschüttelt. Und dann hatte ich noch mal so einen Moment, nachdem ich die erste DVD mit den ersten drei Folgen geguckt hatte und mir die Packung näher angesehen habe und gemerkt habe, dass dank raffinierter Falt- und Klapptechnik in diesem schmalen Plastikding nicht weniger als ACHT DVDs stecken. Mit Sicherheit eine immer großartiger als die andere. Ist das nicht toll, wenn man etwas entdeckt, das so schön ist, dass man sofort weiß, hier habe ich etwas gefunden, das mich mein ganzes Leben lang glücklich machen wird?
Fast noch schöner ist es, wenn man plötzlich entdeckt, dass einer der besten Freunde etwas noch nicht kennt, von dem man jetzt schon weiß, dass es ihm damit genau so gehen wird. Eins der Mädchen hat mir letzte Woche erzählt, dass sie "Was das Herz begehrt" nicht kennt. Und ich fühle mich jetzt schon wie die Glücksambulanz, wenn ich demnächst mit der DVD und zwei Flaschen Cremant bei ihr anrücken werde. Und meine kleine Schwester kennt Armistead Maupin nicht. Und mit einem anderen Mädchen werde ich nächste Woche übers Flatstock-Festival bummeln, wo man die schönste Postergrafik der Welt für lächerliche Beträge kaufen kann und wo sie noch nie war.

Zurück zum Thema: Hormone, Hormone, Hormone! (Ich singe das im Kopf vor mich hin zur Melodie von "Parole, parole").
Ich würde ja googeln, wenn ich dadurch nicht sofort meine Selbstachtung verlieren würde, weil ich mir doch vorgenommen habe, die Finger von der Tastatur zu lassen, wenn es um meine eigene Gesundheit geht. Aber auf mich selbst gestellt würde ich sagen, das ist zwar gerade ein bisschen unangenehm, aber eigentlich ein gutes Zeichen - oder? Dass mein Körper scheinbar so einen unfassbaren Spaß daran hat, schwanger zu sein, dass er einfach nicht aufgibt? (Wie diese Kinder, die abends immer mit Gewalt von ihren Müttern aus dem Meer gezerrt werden müssen, weil sie einfach nicht aufhören können, obwohl sie schon ganz blaue Lippen haben. So ungefähr.) Schwanger sein finden wir gut.
(Kennt hier eigentlich jemand "Antonias Welt"? Darin kommt diese Frau vor, die immer nur schwanger sein will. Die Kinder sind ihr egal, sie will nur schwanger sein. Am Ende hat sie 13 Kinder. Gut, das wird für mich mit 36 ein bisschen eng, aber andererseits: guckt euch Octomum an!)
Neulich hatte ich einen Traum, in dem ich ein Vorstellungsgespräch bei einem meiner alten Bosse hatte, und er am Ende sagte "Das klingt alles total super, wenn man nicht munkeln hören würde, dass du schwanger bist." Und daraufhin habe ich im Traum sofort einen Pipitest aus der Tasche gezaubert, bin kurz verschwunden und hab ihm bewiesen, dass das kein Problem ist.
Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich den Zwei-Streifen-Trick immer noch beherrsche!

Zur Statistik:
Fluppen: Null.
Arztbesuche: 2.
Neue Erkenntnisse über meinen Bauch: 80.
Dank Jeeves&Wooster durch wieherndes, unkontrolliertes Gelächter verbrannte Kalorien: 8000.
Stunden bis zum Start ins Berliner Mädchenwochenende: 24.

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