Dienstag, 28. Februar 2012

Verteidigung eines Schwachsinnsplans

Ihr Lieben, ich danke allen, die mir hier seit zwei Tagen erzählen, ich wäre doch rundum prima so, wie ich bin, und müsste mir wegen der zwei-drei-sieben Kilochen keine Gedanken machen. Das ist wirklich zauberhaft von euch. Aber hier geht’s nicht nur ums Abnehmen, sondern auch um das „innerlich dicke“ Gefühl. Das Gefühl, ständig überfressen zu sein, auch wenn die letzte Mahlzeit schon viele Stunden her ist. Ein Gefühl, wie ich das sonst nur nach dem Verzehr einer vier-Mann-Portion Käsefondue im Alleingang habe: als wäre ich inwändig mit Bauschaum ausgekleidet. Unzufrieden, müde, schlaflos, überreizt und stumpf gleichzeitig. Sogar mein heißgeliebtes Essen verliert gerade viel von seinem Glanz, und das liegt nicht an irgendwelchen Schuldgefühlen, es riecht und schmeckt einfach nicht so gut, wie es sollte. Ich habe Lust auf einen frischen Anfang, auf Bürstenmassagen, auf Wollsocken, auf eine saubere und gebügelte Pyjamahose, auf Bücher, auf meinen Zeitungsstapel, auf lange Spaziergänge bei jedem Wetter, auf Peelings und auf stundenlange Haarkuren. Und wenn das alles überstanden ist, dann hab ich auch wieder Lust auf Nagellack, auf Kino, auf Bars, auf Mädchensausen, auf eine Flasche Cremant im Kühlschrank, auf Playlisten und auf den Duft von Apfelkuchen, Knoblauch und Hühnchen, der durchs Haus zieht.

Oh Mann. Worauf lasse ich mich da bloß ein? Immerhin kann ich glaube ich sagen, dass ich einer der wenigen Menschen bin, die planen zu fasten, weil sie wieder Spaß an ihrer Fresssucht haben wollen.

1 Kommentar:

  1. Liebe Flora,

    ich finde, das Fasten ist ein super Plan - du schaffst das sicher, auch wenn's schwer wird. Vielleicht bringt dich das in deinem ganzen Stress auch einfach mal auf andere Gedanken, ein Ablenkungs-Projekt sozusagen! Dem Körper tut es sicher gut. Ich bin gespannt auf deine Berichte!

    Tschakka - du schaffst das!

    Liebe Grüße
    Muc

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